Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

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anne1975
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Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von anne1975 »

Hallo liebe Forengemeinde,

ich melde mich hier, weil ich heute einen Brief von meiner Versicherung bekommen habe.

In diesem ist eine Erklärung aufgeführt, warum diese eine im September durchgeführte Lasik-Operation (welche bei mir notwendig war, was durch 3 verschiedene Fachärzte bestätigt wurde) nicht bezahlen kann / möchte.

Als ich den Brief gelesen habe, bin ich fast aus allen Wolken gefallen, da ich bis dato fest davon ausgegangen bin, dass diese übernommen wird (nach vorheriger Rücksprache mit meinem "Vertreter").

Ich habe im Internet auch schon von mehreren Urteilen gelesen, wo häufig für die Erstattung der Kosten entschieden wurde (siehe Urteil / Kommentar hier).

Ich würde nun gerne wissen, wie man am besten weiter vorgeht. Soll ich mich dieser Sache selbst annehmen? Ich werde natürlich zu erst einmal Einspruch einlegen. Ist es ratsam einen Anwalt aufzusuchen? Ich möchte nur nicht dass ich am Ende dann auf einem Berg an Kosten sitzen bleibe.

Danke schonmal für Ratschläge!
Feuerblick
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von Feuerblick »

"Notwendig" ist eine Brille auch und wird von der Krankenkasse nicht bezahlt. Sie können sich einen Anwalt nehmen (denn auf einen Rechtsstreit wird es hinauslaufen...), aber Sie sollten damit rechnen, dass die Kosten nicht übernommen werden. Hatten Sie denn von der Kasse eine Kostenübernahmezusage?
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
Elisa087
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von Elisa087 »

Hallo, bei mir war es fast ähnlich. Vor meiner Augenlaser-OP ging es natürlich darum wie ich die Kosten bezahle. Hier habe ich viel im Internet gesucht und folgende Seite gefunden http://www.lasikkosten.com/augen-lasern-kosten/ Daraufhin hab ich beim Finanzamt nachgefragt ob das wirklich möglich ist. Ja, man kann einen Teil der Kosten geltent machen. Bei der Versicherung habe ich auch gefragt. Zunächst sagte mir mein Vertreter auch JA. Als ich das schriftlich wollte ging es auf einmal nicht mehr. Es gab viele Diskussionen. Jedoch kein einlenken seitens der Versicherung. Leider muss ich es dann aus eigener Tasche bezahlen :cry: Ich kann nur jedem empfehlen sich VOR der OP schriftlich bei allen Stellen zu versichern das ein Zuschutz gewährleistet wird.

Ich wünsche dir viel Erfolg. Jedoch habe ich auch so meine Zweifel das du den Prozess gewinnst. Kannst du uns hier im Forum Rückmeldung geben wie dein Fall ausgegangen ist? Interessiert bestimmt noch mehr Leute. Ich finde es total spannend. :shock:
ICL4VC
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von ICL4VC »

bei medizinischer notwendigkeit zahlen die privaten kassen. geh deinen vertrag durch und schau ob es dort einen passus gibt, der refraktive eingriffe ausschliesst, oder diese nachrangig zu sehhilfen definiert. falls dies beides nicht der fall ist, hast du sehr gute karten.

dazu noch dieses hier:
Von der medizinischen Notwendigkeit einer Behandlung ist laut Bundesgerichtshof dann auszugehen, „wenn eine Behandlungsmethode zur Verfügung steht und angewandt worden ist, die geeignet ist, die Krankheit festzustellen, zu heilen, zu lindern oder ihrer Verschlimmerung entgegenzuwirken und die Methode erforderlich, also wissenschaftlich anerkannt, ist“ .

und
Urteil des Landgerichtes Dortmund vom 05.10.2006 (Az. 2 S 17/05) (google findets)

sowie noch dieses Anerkenntnisurteil des Bundesgerichtshofs: (16.09.2009; AZ: IV ZR 3/09)

schreibe deiner kasse einen netten brief in denen du dich auf diese urteile beziehst... dann könnte die welt ganz anders aussehen :-)
Feuerblick
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von Feuerblick »

Eine Behandlung wird aber nur dann gezahlt, wenn es keine andere, anerkannte Behandlungsmethode gibt... Damit hätten wir dann das Gegenargument. Denn Brille, Kontaktlinse... alles anerkannte Methoden, die genauso funktionieren.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen nur, wenn Sie die Antwort auch wirklich wissen wollen und nicht Dr. Google vorziehen. ;-)
ICL4VC
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von ICL4VC »

feuerblick
Eine Behandlung wird aber nur dann gezahlt, wenn es keine andere, anerkannte Behandlungsmethode gibt...
das ist nicht richtig, es sei denn es wäre in den versicherungsbedinungen explizit ausgeschlossen. (und selbst dann könnte man dagegen klagen.)

zitat:
„In diesem Verfahren wurden vor dem BGH Urteile des Amtsgerichts Köln und des Landgerichts Köln angegriffen, die eine Kostenerstattungspflicht für LASIK-Operationen verneinten. Die instanzlichen Entscheidungen des Amts- und Landgerichts führten aus, dass die traditionelle Korrekturmethode mittels einer Brille der LASIK-Operation vorzuziehen sei. Im Gang des Revisionsverfahrens teilte der BGH jedoch offensichtlich mit, dass er die LASIK-Behandlung einer Fehlsichtigkeit im konkreten Fall als medizinisch notwendige Heilbehandlung im Sinne der Versicherungsbedingungen ansehe. Ein Prinzip der Nachrangigkeit gegenüber einer Versorgung mit Hilfsmitteln (Brille etc.) ergebe sich aus den Versicherungsbedingungen nicht. Damit machte der BGH deutlich, dass er im konkreten Fall von einer Erstattungspflicht der privaten Krankenversicherung für die LASIK-Operation ausging. Darauf hin erkannte die beklagte private Krankenversicherung die Forderung des Versicherungsnehmers an, um die Veröffentlichung des Urteils mit Entscheidungsgründen und damit einen höchstrichterlichen Präzedenzfall zu verhindern.“ / Quelle: http://advotas.de/aktuelles/versicherungsrecht/lasik/
Feuerblick
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von Feuerblick »

Tja... WENN... Nach Bekanntwerden dieses Urteils werden die Privaten sicherlich entsprechende Klauseln eingebaut haben. Wer keine solche hat, hat einfach noch Glück.
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ICL4VC
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von ICL4VC »

ich würde auch davon ausgehen, dass die pkv auf die refraktiven eingriffe reagiert hat und sich die versicherungsbedingungen heute anders lesen als vor 10 jahren, wissen tu ich es nicht. ich frage mich allerdings wie die das thema "medizinische notwendigkeit" dabei umgehen wollen, wenn man sich die definition des BGH anschaut. es steht zu befürchten, dass die kassen auch auf uninformierte und kuschende kunden bauen...
Feuerblick
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von Feuerblick »

Ich bin sehr froh, dass diese Eingriffe eben NICHT mal eben von Krankenkassen (egal ob privat oder gesetzlich) gezahlt werden. Es handelt sich um einen Eingriff am GESUNDEN Auge, der zwar selten schiefgeht, aber wenn er schiefgeht, dann sind die Folgen für den Patienten gravierend (Erblindung, Hornhauttransplantation, lebenslange Einschränkung des Sehens). Weiterhin ist bei allen Eingriffen eben NICHT eine lebenslange Brillenunabhängigkeit garantiert. Daher ist es gut, dass der teure Eingriff die Leute sehr genau überlegen lässt, ob sie ihn durchführen lassen wollen. Zwar nur wegen des Geldes, aber immerhin... Sonst denken die Menschen ja gerne "Och, die Kasse zahlt´s, das muss ja okay und kein Problem sein." Was ein Trugschluß ist...
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ICL4VC
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von ICL4VC »

da sind wir völlig einer meinung (nur ging es in diesem thread um die kostenerstattung, nicht um sinn und unsinn der op's 8) ) aber, wo wir gerade dabei sind: ich persönlich würde mich niemals lasern lassen. die unwägbarkeiten wären mir zu groß und "was weg ist, ist nunmal weg". davon aber abgesehen wäre ich mit -12.5 und -2,5 cyl. sowieso kein kandidat gewesen. icl erschienen mir da deutlich sicherer, vor allem sind sie reversibel. risiken bestehen auch, doch das hauptrisiko, das aufliegen auf die natürliche linse, nebst grauem star ist für mich, der aufgrund der hohen myopie sowieso hoch gefährdet ist, vertretbar. der gewinn an lebensqualität ist unbeschreibbar.

generell ist es eine ungute entwicklung, die das thema "lasern" genommen hat. die kliniken verkaufen das ganze als wellness in der mittagspause... ein desaster meines erachtens. wer aus kosmetischen gründen, oder weil ihm die brille lästig ist, eine op anstrebt, soll sie auch selbst bezahlen. wo die grenze hin zur medizinischen notwendigkeit zu ziehen ist, mögen bitte die entscheiden, die mehr ahnung haben als ich. sicher ist nur, dass ich mit meinen werten ohne brille völlig hilflos gewesen bin und deshalb besten gewissens die kostenübernahme durch meine kasse beantragt habe. gleichwohl habe ich mich aber auch über jahre intensiv informiert und auf diese neue generation von piol gewartet und ich habe mich bei von einem sehr erfahrenen professor im frankfurter uniklinikum operieren lassen, um den reinen profit-centern zu entgehen.
Feuerblick
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von Feuerblick »

Ich halte bei hoher Kurzsichtigkeit auch eine ICL als intraokular durchgeführten Eingriff für sehr bedenklich. Insofern muss man schon wissen, ob der Leidensdruck hoch genug und das Portemonnaie dick genug ist, solche Risiken für Brillen- oder Kontaktlinsenfreiheit einzugehen. Wenn aber, dann sollte man in der Tat nicht nach dem Motto "Geiz ist geil" verfahren und sich nicht gerade an "Ketten" wenden. Das gilt aber für alle refraktiven Eingriffe, die ALLE (egal welcher) heutzutage genauso Lifestyle-mässig verkauft werden wie besondere Intraokularlinsen bei der Katarakt-Operation oder die Straffung von Lidern oder sonstigen Körperteilen. Trotzdem sind und bleiben all diese Eingriffe Operationen mit all ihren Risiken.
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ICL4VC
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von ICL4VC »

koennten sie ihre bedenken naeher erlaeutern?
Feuerblick
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von Feuerblick »

Nun... ich persönlich würde nicht einfach mal so riskieren, eine Netzhautablösung, Hornhautschäden, Endophthalmitis etc. zu bekommen... Gerade hoch kurzsichtige Augen sind jetzt nicht so wirklich "ohne" was Operationen angeht. Bei einer bestehenden Katarakt ist die OP-Notwendigkeit gegeben, aber nicht bei refraktiven Eingriffen. Die Risiken sind aber die gleichen wie bei einer Katarakt-Operation. Und wenn man zu den seltenen Kandidaten gehört, die Pech haben, dann ist das Gejammer am Ende groß.

Ein gesundes Auge zu operieren, halte ich persönlich für genauso schlecht wie alle Liftings und sonstige Basteleien am menschlichen Körper ohne medizinische Indikation.
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von ICL4VC »

feuerblick
aus augenärztlicher sicht mag ich ein gesundes auge haben. aus meiner sicht, ist ein auge, das noch nicht einmal in ansätzen selbstständig seiner aufgabe nachkommen kann, nicht gesund. im leben nicht! hier prallen sicher wahrnehmungen aufeinander, die nicht in einklang zu bringen sein werden, doch obwohl ich ihren standpunkt verstehe, kann ich ihn weder teilen, noch möchte ich in eine schublade mit überflüssiger schönheitschirurgie gesteckt werden. von "einfach mal so" ist in meinen beiträgen im nun wahrlich keine rede, deshalb will ich mich hiermit auch sehr deutlich gegen eine - zumindest von mir so empfundene - unterstellung verwahren.

wie bereits geschrieben, teile ich ihr denken, wenn es um menschen geht, die sich wegen einer dioptrie einer op unterziehen. aber denken sie nicht, mit meinen werten müsste ich eine andere motivation haben, als kosmetische fragen? schauen sie bei der nächsten dusche mal durch die wasserbenetzte und beschlagene duschtüre (falls sich sowas in ihrem haushalt findet). das, was sie da sehen, kommt meiner sicht ohne linsen oder brille recht nahe.
Feuerblick
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Re: Versicherung zahlt nicht für Lasik-OP

Beitrag von Feuerblick »

SIE unterstellen nun MIR, dass ich keine Fehlsichtigkeit habe und daher nicht beurteilen kann, wie es ist, ohne Brille nichts zu sehen. Da ich das aber sehr wohl sehr gut beurteilen kann und ohne Brille in der Tat auch aufgeschmissen bin, erlaube ich mir dennoch ein Urteil darüber, ob ein Eingriff MEDIZINISCH notwendig ist. Ob er für den Einzelnen eine Steigerung der Lebensqualität bringt, steht auf einem anderen Blatt...
Weiterhin habe ich Ihnen selbst nichts unterstellen wollen. Ich möchte nur verhindern, dass Menschen, die hier mitlesen, glauben, ein refraktiver Eingriff sei grundsätzlich ein Spaziergang. Da geben sich die einzelnen Verfahren nichts. Alle haben Risiken, alle können Probleme machen und allen liegt ein gesundes (ja, Ihr Auge ist fehlsichtig, aber nach Korrektur der Fehlsichtigkeit sieht es gut... also ist es eigentlich gesund) zugrunde, das man mit jedweder Operation in Gefahr bringen kann. Das muss den Mitlesenden klar werden. Seine Entscheidung darf dann jeder selbst treffen.
Wenn man eben auch öfter die Schattenseiten dieser Sparte zu sehen bekommt, wird man kritisch. Ich selbst laufe lieber mit Brille herum als mich unters Messer zu legen. Meine Augen sind mir zu wichtig dafür...
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