Humungus hat geschrieben: ↑06.07.21, 07:28
Warum halten Sie es für Gegenwind, wenn man wahrheitsgemäß sagt, dass die Homöopathie auf dem Plazeboprinzip beruht? Und warum verstehen Sie Gegenargumente nicht?
Ich kann es Ihnen aber gerne auch mal anders schildern: ich habe Abitur, sechs Jahre Studium und vier Jahre Facharztweiterbildung, natürlich alles mit strengen Prüfungen. Ich muss mich auch weiterhin auf dem neuesten Stand halten. Und dann kommt da so ein Schamane mit drei Wochen Kurs und einer amtsärztlichen Prüfung daher, bei der AUSSCHLIESSLICH geprüft wird, ob der "Heilpraktiker" eine Gefahr für die Allgemeinheit ist. Der zieht Pülverchen, Kügelchen und Kerzlein hervor, von denen in seriösen Studien niemals nachgewiesen wurde, dass die etwas bringen. Und der behauptet nicht nur heilen zu können, sondern er kassiert auch noch ab. Teilweise sogar über die gesetzliche Krankenkasse, weil die gerne Mitglieder fängt. So wird einer Schattenmedizin auf Kosten der Allgemeinheit der Weg geebnet.
Damit bin ich nicht einverstanden. Und wenn wir doch "mündige Bürger" haben, haben die ein Recht darauf die Hintergründe und die Wirkungsweisen (wohl eher mit Anführungszeichen) der Homöopathie zu erfahren, damit sie selber und auf eigene Kosten entscheiden können was sie wollen.
Dieses Forum heite "Basisdebatte", und da darf es auch gerne darum gehen "Gegenwind" zu erzeugen.
Was hält einem dann davon ab eine Zusatzausbildung in Homöopathie zu machen und eben einen medizinischen Background mitzubringen?
Wäre das nicht eine gute Lösung?
Dann kommen die Menschen zu einem und man weiß, es reicht jetzt auch das homöopathische Mittel. Kommt der Patient eine Woche später wieder, reicht es vielleicht nicht mehr und man steigt auf ein Medikament über. Dann bekommt der Arzt das Geld für das homöopathische Mittel, der Patient ist zufrieden und für den Fall der Fälle, ist man auch gleich da, wenn sich die Situation verschlimmert.
Stattdessen schimpft man auf gewisse Menschen, die Anderen etwas geben, was sie eben wollen. Natürlich muss man darauf achten, dass man den Patienten nicht das Blaue vom Himmel verspricht und verspricht jede Krankheit mit einem Globuli heilen zu können.
Die Debatte können wir gerne führen, letztlich liegt es aber wohl nicht an uns, wir können die Menschen nur schwer ändern. Eventuell ein paar. Aber wenn die Menschen weiterhin zu Homöopathen und Heilpraktiker gehen dann kann man zwar versuchen den Menschen das auszureden, es wird aber nur sehr schwer funktionieren. Meiner Meinung nach wäre es dann eben besser die Anlaufstellen zu verbessern. Ausbildung zum Homöopathen/Homöopathin oder Heilpraktiker/Heilpraktikerin nur noch für Menschen mit medizinischer Ausbildung. Dann hat man schnell ein Problem gelöst.