-SCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN- REFERNZWERTE

Theoretische Grundlagen, Philosophie, Kritik

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Dr.med.Holger Fischer
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Re: -SCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN- REFERNZWERTE

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Diese Visiten = Untersuchungen werden nicht wegen endokrinologischen Umständen angeraten. Es ist die jährliche Krebsfrüherkennung und bei Frauen, die die Antibabypille einnehmen, die halbjährliche Routineuntersuchung. Das aber hat alles nicht mit Endokrinologie zu tun.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
schnuffeldi
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Re: -SCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN- REFERNZWERTE

Beitrag von schnuffeldi »

Ich bin da mal gerade durch und durchgegangen, da ich die Ref-Werte auch kaum verstehe. Klar, auf den Befunden stehen sie und dann dann der Stand des Patienten, begleitet mit einem "ohoooooooooooh :shock: " des Arztes. Ich habe, wenn ich nicht irre, zweierlei Befunde, in denen jeweils andere Ref.-Werte stehen (allerdings müsste ich in den Tiefen der Ordner graben :lol: ), um die Unterschiede aufzuzeigen.
Jetzt die Frage vom Piepmatz ein paar Beiträge zurück:
Ich muss mich doch sehr wundern, daß sich so auf Werte einer Schilddrüse festgesessen wird, weil die Diagnose mehr als Befund auf den Menschen einwirkt und sich daran mehr geklammert wird, als eine Genesung zugelassen wird.
ich kann die Frage nur aus Erklärungen hier und da (allerdings noch weit bevor ich dieses Forum gefunden hatte) beantworten: sich ausschließlich dran zu klammern wäre natürlich sicher nicht das Richtige, aber die zwei Ärzte hier haben ja etliche Zusammenhänge auch der Fachrichtungen -> teilweise Überschneidungen gebracht. Ich erinnere mich noch an die Zonenzeiten. Erst wenn ein Kropf zu sehen war, dann überschlug sich alles. Heißt: ab in die Radiologie in Örtchen 1, Innere Medizin Örtchen 2 und Blutkontrollen im Wohnort bei der Hausärztin. Ich war erschrocken, als man in einer Sendung eine gut 30-jährige Frau zeigte, bei der die Schildierkrankung viel zu spät entdeckte. Sie war auf dem geistigen Niveau einer etwa 4-5 Jährigen. Die Schildi ist also in vielerlei Hinsicht "verantwortlich", vom teilweisen Wohlbefinden bis zu jeglicher Entwicklung. Das werden Ärzte noch genauer erklären können, ich habe damals jedenfalls auch gelöchert. Es kommt natürlich auf den Arzt an, ob er das Unwohlsein ernst nimmt, genau hinterfragt und entsprechend reagiert oder es als psychische Erkrankung abtut oder im zweiten Verdacht mal einen anderen Facharzt damit betraut, um auch die Psyche abzuklären. Aber es gibt eben einige deutliche Symptome, auf die ein Arzt eben auch entsprechend mit der anderen Einstellung der Medikation reagiert. Die "Genesung" ist eben bei Betroffenen vielleicht kaum möglich, aber man kann damit gut leben, wenn die Medikation richtig eingestellt ist.
Heute, in einer Zeit, in der man sich hier und da informieren kann, ist vieles natürlich leichter zu verstehen. Klar, an manchen Stellen kann auch Mumpitz stehen, aber da kann man seinen Arzt oder auch hier fragen, ob die oder die Aussage stimmen kann. Denn in so mancher Textbude wird über Themen geschrieben, worin man nicht kundig sein muss. Hauptsache, es klingt irgendwie "plausibel" 8) von solchen Aufträgen habe ich mich ferngehalten.
Aber dieses Therma in der "alternativen Medizin"?
"Es amüsiert mich immer, wenn Menschen all ihr Unglück dem Schicksal, dem Zufall oder dem Verhängnis zuschreiben, während sie ihre Erfolge oder ihr Glück mit ihrer eigenen Klugheit, ihrem Scharfsinn oder ihrer Einsicht begründen." (Coleridge)
Piepmatz
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Re: -SCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN- REFERNZWERTE

Beitrag von Piepmatz »

Danke Herr Dr. Fischer für Ihre Aufklärung.

Ach, @ schnuffeldi, lassen wir dieses Thema SD, es ist eh bei jedem anders und alternativen gibt es und mögen bei jedem auch noch anders empfunden werden.
Es ist doch mehr ein zurechtkommen, als dass man wirklich dafür zwingend pharmakologische Produkte bräuchte.
Es tut einem schon weh zu lesen, wie mit dem Organ rumhantiert wird. :wink:
Dr.med.Holger Fischer
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Re: -SCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN- REFERNZWERTE

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo Piepmatz,
und wie wollen Sie denn eine Hyperthyreose- z. B. Morbus Basedow- außer mit Thyreostatika und je nach Verlauf mit Radiojodtherapie und/oder Operation therapieren? Dafür brauchen Sie ( ich zitiere) :" zwingend pharmakologische Produkte" im anfänglichen Verlauf der Therapie.
Ich räume der Alternativen Therapie durchaus einen gewissen Stellenwert ein, aber gerade in der Endokrinologie funktioniert sie in den wenigsten Fällen. Der Ausfall eines endokrinen Organs erfordert fast immer die Substitution mit Pharmaka, denken Sie z.B. nur an den juvenilen Diabetiker, der sein Insulin benötigt, an den lebenswichtigen Ausfall der Nebennierenrinde usw. Und wollen Sie einer jungen Frau mit Unterfunktion der Eierstöcke die weiblichen Hormone vorenthalten? Vielleicht haben Sie einmal Kinderwunsch-als Beispiel- und die Partnerin hat schwere Hormonstörungen. Da kommen Sie mit alternativen Methoden fast nie weiter.
Grüße Dr. Fischer
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schnuffeldi
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Re: -SCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN- REFERNZWERTE

Beitrag von schnuffeldi »

Ach, @ schnuffeldi, lassen wir dieses Thema SD, es ist eh bei jedem anders und alternativen gibt es und mögen bei jedem auch noch anders empfunden werden.
Es ist doch mehr ein zurechtkommen, als dass man wirklich dafür zwingend pharmakologische Produkte bräuchte. Es tut einem schon weh zu lesen, wie mit dem Organ rumhantiert wird.
ähäm, das Thema ist als solches eröffnet worden :lol: und natürlich ist es verschieden, wie es sich bei Patient A oder B verhält. Etliche Symptome sind aber eben gleich, bei Leuten mit ÜF oder auch UF. Und hätte kein Arzt an meiner Schildi "herumhantiert", ich möchte mir nicht ausmalen, wie ich heute stehen würde. Heute ist die Medizin wenigstens schon so weit, dass man nur noch verdammt selten, wenn überhaupt (je nach Region) bis sonstwohin fahren muss, um Ultraschall oder auch Punktierung oder auch eben vieles anderes machen zu können. Wir sind damals nach Berlin gegurkt, nach Brandenburg (Stadt) und dann im Heimatort. Heute rennt man zum Internisten, der führt auch den Ultraschall aus und beurteilt, welche Behandlung und Medikation nötig ist und der Hausarzt "mischt" im optimalen Falle mit. Jemand mit einer "Schildi-Erkrankung" kommt eben nicht ohne die "Dröhnung" aus. Schon bei Unterdosierung ist man verdammt unruhig, zittert, hat schlappe Hände und oftmals auch Beine ,als wäre da nur Pudding drinnen und machen wir uns nichts vor, auch die geistige und körperliche Entwicklung hängt eben ein Stück weit von der Schildi ab. Wird es also nicht rechtzeitig erkannt und entsprechend behandelt, hats böse Folgen. Ich hatte damals das Glück, dass meine Hausärztin Internistin war. Wie schnell heute operiert wird, weiß ich nicht, ich war zur Wendezeit "dran" und wäre es bösartig gewesen, hätte man den Rest wohl "weggeätzt" (so schallz es mir heute noch in den Ohren). Bei mir wars wohl "tot" Aber jede kleine Falschdosierung, olala :? ansonsten kann man damit, wie gesagt , auch gut leben, das ist nicht nur ein "klarkommen". Es sind zeitweilig geringe Eischränkungen in der Feinmotorik und ab und an mal auch vermeintlich unbegründete Unruhe, aber es geht. Frage mal Betroffene , ganz gleich ob ÜF oder UF, guck mal ins entsprechende Forum, wo es ständig um die Empfindungen geht, also Symptome. Mit irgendwelchen alternativen Geschichten lässt sich evtl. die Unruhe beheben, unabhängig der Ursache, aber das gilts erstmal rauszufinden, ob man ohnehin ein sehr unruhiges Wesen hat bzw. ist oder ob es eben auch und evtl. vor allem an der ningelnden Schildi liegt. Das Zeitalter, in dem man sich mit Stoffwechselstörungen "quält", ist rum, denke ich mal regional bedingt :lol:
Es lässt sich nunmal nicht alles mit "alternativer Medizin" beheben, sicher nur das Bewusstsein dafür bzw. den Umgang damit lernen, aber das wars doch auch schon höchstens.
Ich denke mal, die Ärzte hier haben ja nun etliche Fälle durch und können erklären (teilweise schon im entsprechenden Bereich passiert), was sich wie behandeln lässt. Dass immer noch Fragen offen bleiben, ist ganz klar, leider haben die Ärzte vor Ort kaum Zeit, den Patienten genau zu erklären, warum, weshalb wieso und was damit alles zusammenhängt und was passieren kann , wenn die Erkrankung nicht behandelt wird oder auch der Patient nicht "mitspielt", denn die Zusammenarbeit zwischen Doc und Patient sollte schon da sein. Hier und da klappts, da und da halt nicht, wie in anderen Bereichen halt auch.
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Piepmatz
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Re: -SCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN- REFERNZWERTE

Beitrag von Piepmatz »

Hallo Herr Dr. Fischer

Nach Ihrer Anmerkung als B. "Morbus Basedow" stimme ich zu, denn das ist ja schließlich Autoimmunbedingt.
Nur komisch dass es bei mir funktionierte diese TPO-AK's los zu werden.
Woran es lag, kann ich beim besten Willen nicht behaupten Curcuma oder Artemisia denen selbst Forschungsmäßig einiges an positivem zu verzeichnen gab.
Die TPO-AK's (soweit ich mal nachlesen konnte im Netz) attakieren ja nicht die SD, sondern manifestieren sich anderweitig.
Im Sinne der TG-AK's, die zerstören die SD und bei C-Zellen, darüber weiß ich zu wenig.
Seit meinem 14ten Lebensjahr wurde mir angeraten dieses Thyroxin NIEMALS abzusetzen und dem leistete ich Folge.
Schwanger zu werden trotz Verhütungsmittel ist das letzte was man einem antun kann, dann noch zusätzlich wissentlich schwanger werden zu lassen, OBWOHL die Blutgruppen nicht übereinander stimmten, das ist die Frechheit pur, dann einem den Abruch NICHT zu gewährleisten und dann die Hölle durchstehen zu müßen mit der Abstoßung des Fötus ist unter aller Gürtelschnalle wenn ein Gynäkologe die Begründung gibt, die SD habe rein gar nichts mit der Gynäkologie zu tun.
Ich habe gelitten wie kein Zweiter es im Hauche des Ansatzes durchgehalten hätte!
Viele Sauereien habe ich durchlebt und die Grunderkrankung, die blieb bis vor knapp einem Jahr im Verborgenen und ist bis heute Forschungsmäßig NICHT aufgeklärt und zählt zu den seltenen Autoimmunerkrankungen und daß so dann Fehlbehandelt werden konnte, naja, wenn man die Recherche nicht wert ist (wie selbst noch ein Prof. der Hämatologie aus einer Uniklinik mir ins Gesicht schleuderte, wie auch ein Lupus erythematodes nicht komplexer mehr sein kann) war der Vertrauensbruch schlechthin zu allen Fachbereichen und zog mich komplett zurück.
Kittie
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Re: -SCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN- REFERNZWERTE

Beitrag von Kittie »

Ich bin da ganz bei Schnuffeldi und Dr. Fischer.
Man kann mit Alternativen Mitteln (z.B. Auffüllen von Mängeln mit Nahrungsergänzungsmitteln) sicherlich die Rahmenbedingungen zum Teil deutlich verbessern, aber eine kranke Schilddrüse damit gänzlich zu therapieren halte ich für unmöglich.

Schlimmer finde ich ja das herunterspielen und nicht ernst nehmen von Beschwerden, die man als Patient, der Jahrzehnte lang mit der Erkrankung lebt, inzwischen zweifelsfrei aus persönlicher Erfahrung heraus auf eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüsen zurückführen kann - ganz ohne Foren hierfür. Wie krass sich das auf das Leben und den Alltag auswirken kann, kann man wohl nur beurteilen, wenn man es selbst erlebt hat. Zum Glück gibt es Ärzte, die das Ernst nehmen, die Zusammenhänge sehen und verstehen, aber die sind leider nach wie vor rar gesät - zumindest im Rhein-Main-Gebiet.
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