PR hat geschrieben:welches System wäre denn weniger korruptionsanfällig als das bestehende, wenn nicht ein transparentes ?
Keine Ahnung, was Sie unter Transparenz verstehen, aber inwiefern ist Kostenerstattung transparenter als eine Patientenquittung? Der Vorteil läge wiederum nur bei Ihnen, denn bei Kostenerstattung könnten Sie nach eigenem Ermessen die Arzneimittel auswählen und wären auch für Pharmafirmen wieder 'interessanter'. Bereits vor 10 Jahren tendierte die Pharmaindustrie dazu, sich nicht mehr auf die Masse der Ärzte zu konzentrieren, sondern zielgerichtet auf weniger (aber profitable) Praxen und zunehmend Meinungsbildner zu setzen. Mit den Restriktionen der kranken Kassen dürfte sich das kaum gebessert haben. Die Gelder fließen weiterhin, nun aber vermehrt in Richtung kranker Kassen. Ärgert Sie das?
In Deutschland werden jährlich Wirkstoffe im Wert von etwa 680 Mio. Euro verbraucht, die Medikamente kosten uns aber rund 34 Milliarden.
??? Mutige These!!!
Die Zahlen sind zugegebenermaßen nicht ganz aktuell, aber sie verdeutlichen die bestehende Diskrepanz. Ein paar Euro mehr oder weniger machen den Kohl sicher auch nicht mehr fett. Es handelt sich um eine Hochrechnung aus dem Jahr 2008 des Medizinjournalisten Hans Weiss, der als Import-Export-Händler Angebote (u.a. auch bei Zulieferern bekannter Pharmakonzerne) über Wirkstoffe einholte und diese mit den Arzneimittelpreisen der Roten Liste verglich.
Beispiel Av... (Medikament Diabetes Typ 2) 122 Tbl. mit je 2 mg Rosiglitazon, 500 mg Metforin, Rest Lactose. Rote Liste 88,17 Euro. Wirkstoffpreis pro Packung 0,59 Euro.
Getestet wurden sowohl Medikamente mit und ohne Patentschutz als auch Generika. Der Kostenanteil der Wirkstoffe lag im Schnitt bei ca. 2 %. Im Jahr 2008 erzielten Pharmakonzerne in Deutschland einen Jahresumsatz von 34 Mrd. Euro (IMS-Health-Daten), davon 2% beträgt ca. 680 Mio. Euro.