Diesen ausgezeichneten Anführungen schließe ich mich in vollem Unfang an.Dr. A. Flaccus hat geschrieben:Da legt sich ein junger Mensch, umgeben von seinen Angehörigen, ins Bett und sagt: "Ich möchte jetzt sterben". Und dann kommt der Arzt mit der "Todesspritze"?
Ich will hier gar nicht um den heissen Brei herumreden: Aktuell würde ich für eine solche Aktion definitiv nicht zur Verfügung stehen!
In der Intensivmedizin bin ich durchaus konsequent, was das Einstellen von Maßnahmen angeht. Ich bin absolut gegen jede unnötige Verlängerung von Leiden. Aber der Schritt zur aktiven Sterbehilfe geht mir dann doch zu weit.
Ich behandle Schmerz und jede andere Form von Leiden mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln. Notfalls auch mit Narkose und wenn es sein muß auch weit über die Grenzen "üblicher" Dosierungen hinaus. Hauptsache, es hilft.
Aber die Anwendung von Medikamenten in einer Phase, in der das körperliche Leiden noch nicht stark ausgeprägt ist, kann ich mir aktuell nicht vorstellen.
Ich denke, es gibt ausreichend Mittel, um einem schwer- und auch sterbenskranken Menschen Leid zu ersparen. Wenn man sie konsequent anwendet. Auch wenn diese Anwendung den Eintritt des Todes zeitlich vorzieht, ist dagegen nichts einzuwenden.
Aber das Sterben aktiv auszulösen halte ich aus verschiedenen Gründen nicht für angebracht. Einer der Gründe ist historisch bedingt ("Euthanasie"), einer philosophisch (ist ein Mensch wirklich in der Lage die Konsequenzen des Todes zu überblicken, wenn er schwer krank ist und leidet? Wer soll noch entscheiden, ob das Leben des Patienten "lebenswert" ist?), einer medizinethisch (wozu wird ein Arzt, wenn er Menschen tötet). Eine allgemeine Regelung kann - und darf aus meiner Meinung nach - niemals getroffen werden.
Unterlassen ist eins - aktiv handeln etwas anderes!