Erfahrungsbericht zur Triggerpunkttherapie

Chronische Beckenbodenschmerzen, Urogenitalsyndrom- Beckenbodenmyalgie, Prostatitis

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thomas.
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Erfahrungsbericht zur Triggerpunkttherapie

Beitrag von thomas. »

Hallo zusammen,
nachdem ich jahrelang keine Beiträge mehr ins Forum gestellt habe, hier mein Bericht, welcher allen Betroffenen evtl. Hoffnung geben kann:
Hier kurz mein Verlauf:
• Mehrere bakterielle Prostataentzündungen, welche mit Antibiotikum behandelt wurden
• Langzeitantibiose, über 7 Monate lang
• 10mal Hyperthermie
• Strikturentfernung 2005
• Schmerztherapie

Nachdem mich Olaf und PSA ermutigt haben, eine Triggerpunkttherapie zu versuchen, habe ich mich Ende 2006 entschieden in die Schweiz zu fahren und die Triggerpunkttherapie zu beginnen. Mein Beckenbodenmuskel war zu Beginn der Behandlung „hart wie Beton“ (Aussage des Physios). Ich hatte überall Triggerpunkte: Adduktoren, Gesäß, Baumuskulatur, Beckenboden.
Diese Triggerpunkte waren dann bis Ende 2008 vermeintlich wegmassiert (ca. 25-30 Behandlungen), bis auf dieverse Triggerpunkte in den Adduktoren. Was ich allerdings weiterhin hatte war ein ständig ziehender, drückender Dauerschmerz links im Becken. Behandlungsrythmus darauf hin angepasst und nur noch 5-6 mal jährlich zur TP- Massage und nur noch die Adduktoren behandelt und den Beckenboden. Ende 2011 waren auch die TP’s in den Adduktoren weg: Kein Schmirgelpapiergefühl mehr im Damm, alles ok. Aber dieser Dauerschmerz links wollte nicht weg.
Bis Ende 2014 habe ich diesen Behandlungsrythmus aufrecht erhalten und dann komplett aufgehört.
Anfang diesen Jahres haben sich jedoch die Schmerzen links sehr verändert: von dumpf drückend auf brennend, stechend. Massagetermin in der Schweiz vereinbart, zusätzlich dazu noch einen Osteopathietermin:
Ergebnis: Triggerpunkte im Pyramidalis, welche direkt in die Mitte des Beckenbodens einschießen, sowie total verdrehte Beckenschaufel links. Beides behandeln lassen, Schmerzen links im Beckenboden weiterhin da.
Dann habe ich mir das berühmte Buch der beiden Amerikaner (ich nenne bewusst nicht den Titel, weil ich nicht weiß, ob es laut Forumsregeln erlaubt ist), in die Hand genommen und mir nochmal jeden Muskel, welcher Schmerzen im Beckenboden verursachen kann angeschaut. Es konnte nach den beschriebenen Symptomen nur noch der innere Hüftlochmuskel sein.
Und siehe da er ist es: Nun nach der 3. Behandlung spüre ich eine deutliche Verbesserung und bin optimistisch, diese Symptome endgültig los zu werden.
Was ich damit sagen möchte: Meine Dauerschmerzen feiern dieses Jahr Ihren 2. Runden Geburtstag und selbst nach so einem chron. Verlauf, wie bei mir gibt es nun die berechtigte Hoffnung auf Beschwerdefreiheit. Allerdings benötigt man einen sehr langen Atem.
Deshalb nicht aufgeben und dran bleiben. Ich werde nach meiner 6. Oder 7. Behandlungsrunde wieder berichten.
thomas.
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Re: Erfahrungsbericht zur Triggerpunkttherapie

Beitrag von thomas. »

Wie versprochen hier eine kurze Rückmeldung zum aktuellen Stand:

Nach nun 10 professionellen Massagen des Obturatorius Internus sind mittlerweile ca. 60% der Beschwerden, welche ich zu Beginn der Behandlung Mitte Mai diesen Jahres hatte verschwunden. Selbstverständlich hätte ich mir eine schnellere Verbesserung der Symptome gewünscht, jedoch braucht, nach meiner Ansicht, der Körper Zeit um sich zu regenerieren. Ich bin mir nun auch zu 100% sicher, dass ich die Symptome in absehbarer Zeit (1/2- 1Jahr) beseitigen kann.

Inzwischen habe ich das Gabapentin abgesetzt und nehme als einzigsten verbliebenen Wirkstoff noch Amitriptylin (abends 5 Tropfen = 10mg), was eine sehr niedrige Dosierung ist. :D
Auch das Amitriptylin werde ich in den nächsten Wochen absetzen, so daß ich mit Beginn des neuen Jahres komplett medikamentenfrei sein werde.
Luxemburger1977
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Re: Erfahrungsbericht zur Triggerpunkttherapie

Beitrag von Luxemburger1977 »

Bei mir kommt es gerade auch mit Dry Needling in den linken Rectus femoris, Vastus intermedius und Gluteen gut voran.
Der Rest war früher sozusagen schon erledigt. Man(n) braucht Ausdauer und Geduld, aber es wird schon was :christmas
thomas.
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Re: Erfahrungsbericht zur Triggerpunkttherapie

Beitrag von thomas. »

Nächste Woche habe ich meinen nächsten Behandlungstermin in der Schweiz. Vor ca. 4 Wochen, war die Aussage meines Physios: "Jetzt kommt der Endspurt".
Den Behandlungsintervall werde ich jetzt nochmal reduzieren auf ca. 3 Wochen Behandlungsabstand und die Zeit dazwischen mit Selbstmassagen überbrücken.

Ich denke, dass ich nun die stärksten Beschwerden bis zum Sommer beseitigt haben werde.

Ich werde weiter berichten.

Ohne Hartnäckigkeit, wäre ich nicht so weit gekommen......
thomas.
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Re: Erfahrungsbericht zur Triggerpunkttherapie

Beitrag von thomas. »

Nochmals eine Anmerkung:

Ich denke nicht, dass nur Luxemburger und ich die 2 Einzigsten hier im Forum sind, welche sich der mittels Triggerpunkt/ Körpertherapie Osteopathie behandeln lassen.

Ich habe es auch schon einmal geschrieben: Es nervt mich ungemein, dass hier viele Mitlesen, für sich die relevanten Informationen abgreifen und sich mit eben diesen Infos auf einen "neuen" Behandlungsweg begeben.
Das ist für mich eine Einbahnstraße :( Informationen absaugen und nichts zurück geben :evil:
Es gab hier sehr viele ehemalige Forumsteilnehmer, welche diesen Weg gegangen sind und ausführlich darüber berichtet haben. Auch ich habe früher, äußerst intensiv, und jetzt wieder, darüber berichtet.

Ich möchte alle "stillen Mitleser" an dieser Stelle nochmal darum bitten, berichtet doch über Euren Weg, welchen ihr eingeschlagen habt, wie viel Behandlungen ihr hattet, usw.

Ich würde nämlich gerne zur Triggerpunktmassage eine Art Zusammenfassung machen, wie lange es durchschnittlich zur Beschwerdefreiheit dauert und wie viel Behandlungen dafür nötig sind, sowie äußerst wichtig: Was ist der richtige Behandlungsabstand.

Zu meinem Fall: Insgesamt nun 85 Behandlungen.

Äußerlich: Zwischen 15 und 25 Behandlungen mit Dry Needling. Pro Triggerpunkt mußte max. 2mal behandelt werden. Zuerst die Gluteen (15mal), dann die Adduktoren (25mal)
Innerliche Behandlungen: Ca. 75 mal, wobei man sagen kann, dass es vermutlich nach max. 40mal Behandlung gut gewesen wäre, hätten wir mal Obturatorius links mit behandelt und hätte ich früher Osteopathie dazu kombiniert.
Inzwischen betrachte ich einen Behandlungsabstand von 3-4 Tagen als ideal. Professionell für mich leider nicht durchführbar, weil der Weg in die Schweiz einfach zu weit ist. Aber bei gewissen internen Triggerpunkten kann man sich mit Selbstmassage helfen: Anusschließmuskel, Piriformis und eben der besagte Obturatorius internus. Nicht erreichbar ist der Levator Ani Muskel, sowie der Coccygeus.
Äußerlich kann man prinzipiell alle Muskel selber behandeln, wobei ich wegen der Effektivität Dry Needling bevorzugen würde.

Ich hoffe mein Aufruf animiert jetzt mal den einen oder anderen hier was von seinem Erfahrungsschatz kund zu tun :idea:
Freibeuter78
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Re: Erfahrungsbericht zur Triggerpunkttherapie

Beitrag von Freibeuter78 »

Hallo,

ich bin eigentlich ein semistiller Mitleser (habe ja hier selbst schon einen Thread verfasst, den ich in den nächsten Tagen auch mal updaten werde), habe aber bisher mit Triggerpunktmassage (noch) nicht angefangen, da ich im Moment erst mal in osteopathischer Behandlung bin. Sollte ich mit Triggerpunktmassagen irgendwann mal anfangen, werde ich auch berichten :-)
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