Patientenbefragung - nur wie?
Moderator: DMF-Team
Patientenbefragung - nur wie?
Hallo,
wir bauen ein QM-System in einem Arztzentrum auf, und beschäftigen uns derzeit mit dem Thema Patientenbefragung.
Bei der Recherche haben wir validierte Fragebögen bisher nur von kommerziellen Anbietern gefunden. Gibt es solche auch ohne dass es gleich mehrere hundert€ kostet?
Gibt es Fragebögen, bei denen ein (anonymer) Vergleich mit anderen Praxen möglich ist?
Kann es sinnvoll sein, einen nicht validierten Fragebogen zu verwenden und selbst auszuwerten?
Wer hat damit schon gute / schlechte Erfahrungen gemacht?
Grüße
anw
wir bauen ein QM-System in einem Arztzentrum auf, und beschäftigen uns derzeit mit dem Thema Patientenbefragung.
Bei der Recherche haben wir validierte Fragebögen bisher nur von kommerziellen Anbietern gefunden. Gibt es solche auch ohne dass es gleich mehrere hundert€ kostet?
Gibt es Fragebögen, bei denen ein (anonymer) Vergleich mit anderen Praxen möglich ist?
Kann es sinnvoll sein, einen nicht validierten Fragebogen zu verwenden und selbst auszuwerten?
Wer hat damit schon gute / schlechte Erfahrungen gemacht?
Grüße
anw
-
- Interessierter
- Beiträge: 18
- Registriert: 20.08.07, 12:10
- Wohnort: Gießen
Hallo anw,
da ich sehr viel Erfahrung in der Einführung von QM-Systemen bei Arztpraxen habe, kann ich empfehlen, dass man sich in der Praxis zuerst fragt, was will ich von meinen Patienten wissen. Nicht mehr als 5-6 Fragen stellen, hier ein paar Anregungen: Grundsätzliche Zufriedenheit, Wartezeit, Freundlichkeit, Gute Information über die Krankheit und die damit verbundene Therapie, Sprechstundenzeiten etc.
Falls die erste Befragung noch nicht das gewünschte Ergebnis bringt, kann man dies ja im nächsten Jahr in veränderter Form wiederholen.
Für QM ist in erster Linie entscheidend, dass man die Kunden-/Patientenzufriedenheit messbar nachweisen kann.
Bei der Vergleichbarkeit mit anderen Praxen gestaltet es sich schon etwas schwieriger, da meist die Praxen nicht direkt miteinander vergleichbar sind (Land, Stadt, Ärztezentrum) und auch die Patienten sehr unterschiedlich sein können. Um ein sog. Benchmarking zu machen, müsste es einen zentralen Fragenbogen z. B. von der KV geben, der in allen Praxen zum Einsatz kommt und der dann auch von der KV ausgewertet wird.
Viele Grüße
sphynx0759
da ich sehr viel Erfahrung in der Einführung von QM-Systemen bei Arztpraxen habe, kann ich empfehlen, dass man sich in der Praxis zuerst fragt, was will ich von meinen Patienten wissen. Nicht mehr als 5-6 Fragen stellen, hier ein paar Anregungen: Grundsätzliche Zufriedenheit, Wartezeit, Freundlichkeit, Gute Information über die Krankheit und die damit verbundene Therapie, Sprechstundenzeiten etc.
Falls die erste Befragung noch nicht das gewünschte Ergebnis bringt, kann man dies ja im nächsten Jahr in veränderter Form wiederholen.
Für QM ist in erster Linie entscheidend, dass man die Kunden-/Patientenzufriedenheit messbar nachweisen kann.
Bei der Vergleichbarkeit mit anderen Praxen gestaltet es sich schon etwas schwieriger, da meist die Praxen nicht direkt miteinander vergleichbar sind (Land, Stadt, Ärztezentrum) und auch die Patienten sehr unterschiedlich sein können. Um ein sog. Benchmarking zu machen, müsste es einen zentralen Fragenbogen z. B. von der KV geben, der in allen Praxen zum Einsatz kommt und der dann auch von der KV ausgewertet wird.
Viele Grüße
sphynx0759
-
- DMF-Mitglied
- Beiträge: 902
- Registriert: 20.10.04, 10:38
hi,
wende dich doch einfach an ein sozialwissenschaftliches institut einer uni - dort wird man dir sicherlich gerne helfen, und zwar kostengünstig!
der wert eines QM mit 5-6 fragen ist gegen null - frage daher aufstrebende fachleute, die sich mit der gestaltung von fragebögen auskennen (sowie deren auswertung!)
sorry, aber das ist eine sache, bei der mediziner garantiert eher gar keine ahnung haben ....
gruß, christiane
ps: ansonsten mal ein fachbuch zu quantitativer sozialforschung ausliehen --> bibliotheken freuen sich immer über besuch!
wende dich doch einfach an ein sozialwissenschaftliches institut einer uni - dort wird man dir sicherlich gerne helfen, und zwar kostengünstig!
der wert eines QM mit 5-6 fragen ist gegen null - frage daher aufstrebende fachleute, die sich mit der gestaltung von fragebögen auskennen (sowie deren auswertung!)
sorry, aber das ist eine sache, bei der mediziner garantiert eher gar keine ahnung haben ....
gruß, christiane
ps: ansonsten mal ein fachbuch zu quantitativer sozialforschung ausliehen --> bibliotheken freuen sich immer über besuch!
-
- Interessierter
- Beiträge: 18
- Registriert: 20.08.07, 12:10
- Wohnort: Gießen
@ Christiane
übrigens bin ich kein Mediziner, sondern ein Berater für die Einführung von QM-Systemen.
Man muss bei der Gestaltung der Fragebögen doch auch an die Patienten denken. Darunter sind auch viele ältere Leute, die mit einem langen Fragebogen überfordert sind und ihn dann nicht ausfüllen.
Man kann ja eine solche Befragung öfter durchführen und dann die Fragen wechseln, je nachdem was man über seine Patienten herausfinden möchte.
Gruß
sphynx0759
übrigens bin ich kein Mediziner, sondern ein Berater für die Einführung von QM-Systemen.
Man muss bei der Gestaltung der Fragebögen doch auch an die Patienten denken. Darunter sind auch viele ältere Leute, die mit einem langen Fragebogen überfordert sind und ihn dann nicht ausfüllen.
Man kann ja eine solche Befragung öfter durchführen und dann die Fragen wechseln, je nachdem was man über seine Patienten herausfinden möchte.
Gruß
sphynx0759
@sphynx
... recht hast du... Warum soll sich die Praxis eines teuren Institutes bedienen, wenn es doch einfachere und simplere Möglichkeiten der Einführung eines QM-Systemes gibt .... und - man möge mit den Augen rollen oder es sein lassen - auch die KV'en und die Kammern geben hier sehr gute Hilfe und sicher preisgünstiger als irgendein großes Institut.
Und @Christiane warum sollen Mediziner keine Ahnung von QM haben? Das ist völlig aus der Luft gegriffen. Die sind z. größten Teil am meisten daran interessiert, dass die Praxis läuft... und dazu reicht sogar ein Fragebogen mit "nur" 6 Fragen aus.
LG Reblein
Und @Christiane warum sollen Mediziner keine Ahnung von QM haben? Das ist völlig aus der Luft gegriffen. Die sind z. größten Teil am meisten daran interessiert, dass die Praxis läuft... und dazu reicht sogar ein Fragebogen mit "nur" 6 Fragen aus.
LG Reblein
Re: Patientenbefragung - nur wie?
Wir haben bei uns in der Praxis sehr gute Erfahrung mit http://www.aprando.com gemacht....
Es handelt sich hierbei um ein kostenloses Online Tool, mit welchem in 3 einfachen Schritten Patientenbefragungen durchgeführt werden können, die auch gängigen QM Anforderungen entsprechen:
1. Befragung erstellen: Ein vorgefertigter Fragebogen liegt bereits vor, bis zu 5 individuelle Fragen können noch hinzugefügt werden
2. Befragung durchführen: einfach den Patienten nach der Behandlung ein bereits vorgefertigtes Schreiben mit Internetlink auf die Befragung mitgeben. Die Patienten können dann die Befragung zuhause am PC durchführen
3. Im Loginbereich sofort in Echtzeit die Befragung mit zahlreichen Analysemöglichkeiten auswerten
Funktioniert super einfach, ohne dass man selbst wirklich etwas dafür tun muss...
Es handelt sich hierbei um ein kostenloses Online Tool, mit welchem in 3 einfachen Schritten Patientenbefragungen durchgeführt werden können, die auch gängigen QM Anforderungen entsprechen:
1. Befragung erstellen: Ein vorgefertigter Fragebogen liegt bereits vor, bis zu 5 individuelle Fragen können noch hinzugefügt werden
2. Befragung durchführen: einfach den Patienten nach der Behandlung ein bereits vorgefertigtes Schreiben mit Internetlink auf die Befragung mitgeben. Die Patienten können dann die Befragung zuhause am PC durchführen
3. Im Loginbereich sofort in Echtzeit die Befragung mit zahlreichen Analysemöglichkeiten auswerten
Funktioniert super einfach, ohne dass man selbst wirklich etwas dafür tun muss...
Re: Patientenbefragung - nur wie?
Für so etwas braucht man absolut keine Online-Hilfe oder -Auswertung, es ist mit einer Tabellenkalkulation einfach auszuwerten und mit einem simplen Textprogramm zu gestalten.
Beispiele wird man zuhauf bei den QM-Leidensgenossen finden. Bei einer Patientenbefragung gibt es nur einige wichtige Punkte, die abgefragt werden sollten:
- Wartezeit auf Termin
- Wartezeit in der Praxis
- Freundlichkeit und Service des Personals
- Zufriedenheit mit der ärztlichen Behandlung
- Gesamteindruck von der Praxis
- Wird man diese Praxis weiterempfehlen?
Skalen von 1-6, wie in der Schule
Und dazu ein Feld für Kommentare, das wars. 100x ausdrucken und fertig.
Beispiele wird man zuhauf bei den QM-Leidensgenossen finden. Bei einer Patientenbefragung gibt es nur einige wichtige Punkte, die abgefragt werden sollten:
- Wartezeit auf Termin
- Wartezeit in der Praxis
- Freundlichkeit und Service des Personals
- Zufriedenheit mit der ärztlichen Behandlung
- Gesamteindruck von der Praxis
- Wird man diese Praxis weiterempfehlen?
Skalen von 1-6, wie in der Schule
Und dazu ein Feld für Kommentare, das wars. 100x ausdrucken und fertig.
Augenarzt? Flatrate. Für nur 18 Euro all you can (tr)eat, ein ganzes Quartal lang! DAS ist heutige Gesundheitspolitik.
Re: Patientenbefragung - nur wie?
Hier ist eine Beispiel für einen Patientenfragebogen:
http://www.update-arztpraxis.de/arztpra ... anagement/
http://www.update-arztpraxis.de/arztpra ... anagement/
-
- Letzte Themen
-
- • Ratlos