Burnout - Hilfe !!!!

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disodan
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Burnout - Hilfe !!!!

Beitrag von disodan »

Hallo, Leute,

Ich stelle mich erst mal vor. Ich bin 36 J. alt, arbeite seit ca. 6 Jahren auf einer 20 Betten op. Intensivstation in einem Haus der Max. Versorgung im drei Schicht System . Ich bin neben meiner 100 % Stellle noch im Transplantationsteam unseres Hauses tätig, d.h. ich führe die Dialysen für die NTX prä- bzw post OP durch inkl. Rufbereitschaft. Ich habe im Okt. 2008 meine Fachweiterbildung An-Int. Pflegemit Erfolg abgeschlossen.

So nun zu meinem Problem:

Seit Okt bin ich in einem tiefen Emotionalem Loch gefallen. Ich bin kaum noch in der Lage auf meiner Station, bzw im Dialyseteam zu arbeiten. Bin auch in ärztl. Behandlung - Burn Out Syndrom. Anlaufstellen oder Foren im Internet.

Hat das jemand von Euch vielleicht auch schon mal durchgemacht ? Hat jemend vielleicht einen Tipp wie ich wieder klarkommen kann?

Oder war`s das für mich, muß ich jetzt einen anderen Beruf ergreifen.

Währe schön Anregungen oder Eure Erfahrungen zu diesem Thema zu hören.





Kann mir jemand einen Tipp geben bzgl.
Renate02
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Beitrag von Renate02 »

Ich habe mit Reha und psychotherapeutischer Behandlung gute Erfahrungen gemacht. Ob ein Berufswechsel nötig ist, hängt davon ab, wie gut es Dir im Verlauf der Therapie gelingt, "inneren Abstand" zur Arbeit zu gewinnen. Burn-Out ist in der Regel ein Zeichen dafür, dass man die Arbeit zu persönlich nimmt - in der Freizeit nicht abschalten kann, sich für "unentbehrlich" hält, panische Angst vor Fehlern hat, die Schicksale der Patienten "an sich ran" lässt oder, oder, oder...

Auch ein Ausgleich in der Freizeit kann helfen. Ich war damals Beschwerdesachbearbeiter: immer freundlich, immer nett, immer verständnisvoll, selbst wenn ich der Meinung war, der Kunde hätte seine Probleme selbst verursacht. Durch die Therapie habe ich erstens Abstand gewonnen und zweitens den Mut und das Selbstbewusstsein gewonnen, mit einer Kampfkunst anzufangen. Da konnte ich dann so richtig "Dampf ablassen", was mir einerseits Kraft und Geduld gegeben hat, die Arbeit zu ertragen und andererseits mein Selbstwertgefühl weiter gestärkt hat, so dass meine Depris sich stark gebessert haben.

Jede dynamische Sportart kann diesen Effekt haben, Kampfkünste aber natürlich besonders.

Wer übrigens im Beruf viel "kämpfen" und sich oft durchsetzen muss, fährt in der Regel mit Entspannungsübungen besser. Wichtig ist die Balance.
Gunnar Piltz
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Beitrag von Gunnar Piltz »

Hallo disodan,

ohne Frage gehört das von Dir beschriebene Burnout in professionelle Hände. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, mit einem Burnout umzugehen und individuell auch Wege aus der Krise zu finden. Ich kenne in meinem Umfeld einige Kolleginnen und Kollegen, die vor der gleichen Problematik standen und nur durch ein strukturelles Umdenken im Privat- und Berufsleben, ggf. durch einen Arbeitsstellenwechsel oder durch eine Teilzeitbeschäftigung in den Beruf zurückgefunden haben. Zunächst gilt es, die Ursachen für die Krise zu analysieren und genau dort Veränderungen anzustreben. Häufig sind es ja nicht nur die Arbeits-, sondern auch die gesamten Lebensumstände, die zu diesem Zusammenbruch geführt haben.

Einige berufliche Ansatzpunkte und Strategien wirst Du vielleicht in der bei uns veröffentlichte Facharbeit zum Thema Burnout von Heike Linnenbrink finden.

Herzliche Grüße
Gunnar Piltz
DMF-Moderator
ruebe
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Beitrag von ruebe »

Hallo !
Mir hat ein eine neue Stelle und der damit verbundene Aufgaben wechsel, sehr dabei geholfen aus dem Dries raus zukomen.
Dadurch bedingt war auch eine Reduzierung der "Arbeitszeit", von ca. 50h + 3-4 mal Rufdienst in der Woche,auf akzeptable 45 h die Woche .
Außer dem habe ich jetz die Möglichkeit meine Stunden abzufeiern. :)

Aber das war mein Weg aus meinem Bournout.

Deiner mag ein anderer sein oder auch nicht.

Viel Erfolg und gutes Gelingen dabei.

Gute Besserung
rübe
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