Brustverkleinerung Kostenübernahme und Therapie?

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kleineMaus89
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Brustverkleinerung Kostenübernahme und Therapie?

Beitrag von kleineMaus89 »

Hallo.

Ich bin ganz neu hier und hoffe es kann mir jemand helfen..

Zurzeit läuft mein Antrag an die Krankenkasse wegen Kostenübernahme
für eine Brustverkleinerung. Ich habe Atteste von Orthopäden, Chirurg,
Hausarzt und Frauenärztin. Alle sind der Meinung das es keinen anderen
Weg gibt als eine Verkleinerung! Zu meinen maßen: 1,60m 60kg und bh 75H!
Ich leide körperlich wie seelisch sehr aber die Krankenkasse hat einfach abgelehnt
weil der MDK meinte es wäre nicht notwendig..

Nun habe ich Widerspruch eingelegt und mein Hausarzt soll ein gegenattest erstellen.

Meine Frage ist die, ich habe eine Zwangsstörung und das mit selbstverletzung..
die mir sehr peinlich ist :( nun wollte ich eine Therapie machen bei einem Spezialisten.
Kann ich denn einfach einen Termin machen und bezahlt das dann die KK? Wirkt
sich das negativ auf den Antrag für die Brustv. aus? Also könnten die sagen, das die
Op nicht möglich ist da ist psy. Probleme habe?

Ansonsten müsste die Therapie warten :(

Viele grüße
KleineMaus89
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Muppet
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Re: Brustverkleinerung Kostenübernahme und Therapie?

Beitrag von Muppet »

Hallo,
Meine Frage ist die, ich habe eine Zwangsstörung und das mit selbstverletzung..
die mir sehr peinlich ist :( nun wollte ich eine Therapie machen bei einem Spezialisten.
Kann ich denn einfach einen Termin machen und bezahlt das dann die KK? Wirkt
sich das negativ auf den Antrag für die Brustv. aus? Also könnten die sagen, das die
Op nicht möglich ist da ist psy. Probleme habe?

Ansonsten müsste die Therapie warten :(
es ist so, wenn du noch kein Therapeuten hast - rufe welche an. Es gibt oft Wartelisten, d.h. ein Therapie würde eher nicht sofort morgen stattfinden. Man macht 4 oder 5 Sitzungen. Erst dann wird ein anonymisierte Gutachten geschrieben und die Therapie von ein Gutachter abgelehnt oder zugestimmt. Ob die Kasse die Diagnose erfährt ist mir unbekannt (ich arbeite nicht therapeutisch), denke aber eher nicht, weil 1) berüfliche Schweigepflicht (der Gutachter ist ebenfalls ein Psychotherapeut) -d.h. ohne deine Genehmigung erfährt keine etwas davon, und b) z.B. Psychoanalytiker stellen ja keine Diagnosen. Es kommt auch vor, dass man während der Therapie die Diagnose ändert; manchmal kommen andere Probleme erst später ans Licht, weil manche Patienten sehr zurückgehalten sind, die aber vorrängig sind.
OK in deinem Fall ist ein Verhaltenstherapie angesagt. Du kannst aber der/die TherapeutIn (wenn du eins hast) deine Frage stellen. Eine Überweisung vom Hausarzt o.ä. braucht man für ein Therapie nicht. Und wenn du für deinen Antrag für die Brustverkleinerung psychisches Leid angibst, dann ist die Tatsache , dass du eine Therapie machst, natürlich kein Problem.
Alles Gute
Muppet
Daya
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Re: Brustverkleinerung Kostenübernahme und Therapie?

Beitrag von Daya »

[/quote]

Und wenn du für deinen Antrag für die Brustverkleinerung psychisches Leid angibst, dann ist die Tatsache , dass du eine Therapie machst, natürlich kein Problem.
Alles Gute
Muppet[/quote]

Das ist ja genau das Problem, das sie anspricht: wenn man psychische Probleme mit der OW angibt, wird einem normalerweise eine Therapie empfohlen und das wars dann. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, daß es damit nicht getan ist. Trotzdem hat Muppet recht, einfach mal die Psychotherapie für die Zwangsstörung beantragen, denn es dauert eh lange bis man damit durch ist und einen Termin hat. Der Gutachter für die Brust-Op erfährt das ja eigentlich nicht.

Gruß Daya
kleineMaus89
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Re: Brustverkleinerung Kostenübernahme und Therapie?

Beitrag von kleineMaus89 »

Hallo

Vielen dank für eure Antworten! Das ist mir sehr geholfen!
Ich werde mich nächste Woche dran setzen. Leider schiebe
ich das schon viele Jahre vor mich her, aber diesmal wird
es gleich erledigt!

LG
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Sixtus Allert
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Re: Brustverkleinerung Kostenübernahme und Therapie?

Beitrag von Sixtus Allert »

Hallo,
eine Brustverkleinerung ist niemals eine Operation zur Behandlung seelischer Leiden. Auch die Krankenkassen zahlen nur dann, wenn alleine körperliche Leiden angegeben werden. Andersherum sollten seelische Leiden VOR einer absoluten Wahloperation wie einer Brustverkleinerung ausbehandelt sein. Oftmals ist den Menschen nicht ganz klar, was Veränderungen des Körperbildes auslösen können - positiv und negativ. Von daher würde ich als Plastischer Chirurg die Behandlung der autoaggressiven Erkrankung absolut in der Vordergrund stellen.
Beste Grüße
Dr. Sixtus Allert
Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln - www.dr-allert.de
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