Risikobewertung (Enchondrome, Meningiome u.a.)

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Ulmengeist
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Risikobewertung (Enchondrome, Meningiome u.a.)

Beitrag von Ulmengeist »

Moin moin!

In der fiktiven Fallkonstellation anzunehmen wäre ein 40jähriger Mann mit multiplen Grunderkrankungen vieler Organsysteme.

Familiäre Vorgeschichte: Großeltern beider Seiten, Vater und Onkel an Tumoren verstorben (gesichert)
Eigene Vorgeschichte: Pat. in der Pubertät zweimalig an malignen Hautveränderungen erkrankt; aufgrund stetiger Hautkontrollen (Vitiligo seit 1. LJ) konnte beide Male durch alleinige chirurgische Intervention (li. Ellenbogen, li. Wange) erfolgreich therapiert werden.

Patient klagt seit geraumer Zeit über Schmerzen im re. Oberbauch und vor vor allem im re. Unterschenkel. Im Dezember 2015 MRT des re. Kniegelenks mit Zufallsbefund (V.a. Enchondorm re. Tibiakopf). Aufgrund zunehmender Schmerzen, akut auftretend auch in der LWS, bei ebenfalls unklarem NNH-Befund re. Kieferhöhle, Anordnung MRT re. US und LWS, sowie CT NNH.

Aufgrund herbeigeführter Vorbefunde (DICOM-Daten) ist nach obiger Unterschungsreihe festzustellen:
Enchondrom re. US, li. Oberschenkel und li. Unterschenkel
unklare Schleimhautschwellung, nicht polipös, bei Knochenverlust in re. Kieferhöhle --- Nebenbefund: globale Raumforderung intercranial (Hypertensiv) li. Frontallappen mit Verbindung zum Stirnbein (neu auftretend); ebenso seit 2006 zunehmend raumfordernder Prozess im Sinne eines ehr stielartigen Meningioms im Stirnlappen, sowie zwei weitere, kleinere Signalerhebungen im Bereich beider Scheitellappen im Sinne weiterer Meningiome
LWS ohne wirklichen Befund
Seit 2006 zunehmende Raumforderung im linken Unterbauch, zuerst singulär, nun dreiteilig im Röntgen an stets selber Ortung darstellbar

Wichtigste Grunderkrankungen:

Plättchenpolymorphismus mit extrem seltener Kombination und hohem Thromboserisiko (Z.n. nach 3 TVT re. US, TVT re. Unterarm; TIA in 2015)
seit 1993 bestehende BTBS durch enorme Traumageschichte (zigfache Traumarisierung (Gewalt, Unfall))
Hashimoto
Fibromyalgie (fachärztliche Abklärung)
Erschöpfungssymptomatik unklarer Genese
seit rund 6 Monaten unklare Schmerzen im Bereich des re. Unter- und Oberkiefers bei gesundem Zahnstatus (mehrfache zahnärztliche Abklärung), die nur auf Kortison ansprechen
Angioödempatient (15 lebensbedrohliche Schübe seit Ende 2013)
multiple Unverträglichkeiten und Allergien aus dem Bereich Medikamente, Sporen, Tiere



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Mich würde das Risikoprofil, nicht die Behandlung, interessieren.
Ich gehe davon aus, dass bei einer solchen familiären Vorgeschichte und multiplen Prozessen raumfordernder Art eine Entartung ehr zu bestätigen sein dürfte, als diese grundsätzlich zu verneinen. Multiple Enchondrome bei 40jährigen Männern ohne familiäre Belastung sind an Röhrenknochen bereits auffallend (Hände sind nicht betroffen), zumal der Patient bereits selbst zweimalig betroffen war und weitere Befunde wie Atherome, Polypen im Antrum, Lipome per Befundlage aufweisen kann.



Ich würde mich um fachkundigen Austausch im fiktiven Fall freuen. Ich selbst bin kein Arzt, aber als Intensivpfleger und Lehrrettungsassistent in der Lage dem Terminus weitgehend zu folgen.

Mit freundlichen Grüßen
Ulmengeist
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Re: Risikobewertung (Enchondrome, Meningiome u.a.)

Beitrag von Ulmengeist »

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Besagtes CT (bewusst abgedunkelt)
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