Diabetes Typ 2

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Anika1987
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Diabetes Typ 2

Beitrag von Anika1987 »

Hallo zusammen,

vor ca. 3 Jahren wurde bei mir Typ 2 Diabetes festgestellt.

Die Werte damals waren: 174cm, 164Kg und HbA1c von 9,1.

Ich habe daraufhin sofort angefangen abzunehmen.
Aktuell liegt mein Gewicht bei rund 80Kg und mein HbA1c liegt seit knapp 2 Jahren stabil bei 5,1-5,5...

Da ich länger nicht mehr kontrolliert hatte, legte ich mir nun mal wieder ein Messgerät zu um meine Werte mach dem Essen zu kontrollieren.

Das Frühstück war:
1 Kaffee mit 2TL Zucker und ca. 100ml fettarmer Milch
1 Karotten-Kokos Muffin (ca. 120kcal)
und um das Zuckerlevel ein wenig zu erhöhen 3 Vitalkekse (aus Cashewkernen, Honig, Zucker und auch anderen Kernen, Kcal ca. 200 für alle 3 zusammen)

Der Nüchternwert lag bei 5,6,
30 Min nach dem Essen bei 6,2
und 1 sowie 2 stunden nach dem essen bei 5,5.

Meines Erachtens nach sind die Werte doch ziemlich gut?


Warum ich hier frage:

Man sagt ja immer, dass Diabetes Typ 2 nicht heilbar ist, aber meine Werte sind ja nun wie bei einem gesunden Menschen...
Sollte ich da trotzdem regelmäßig zum Diabetologen oder reicht es, wenn ich mich weiterhin gut ernähre und ab und zu mal meine Werte kontrolliere?

Danke und Liebe Grüße
Brigitte Goretzky
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Re: Diabetes Typ 2

Beitrag von Brigitte Goretzky »

Anika1987 hat geschrieben: Das Frühstück war:
1 Kaffee mit 2TL Zucker und ca. 100ml fettarmer Milch
1 Karotten-Kokos Muffin (ca. 120kcal)
und um das Zuckerlevel ein wenig zu erhöhen 3 Vitalkekse (aus Cashewkernen, Honig, Zucker und auch anderen Kernen, Kcal ca. 200 für alle 3 zusammen)
Mich schüttelt es vor Grauen.

Da haut sich ein Diabetiker als Frühstück eine Vollzuckerdröhnung in den Bauch und schiebt dann noch mehr Zucker nach "um das Zuckerlevel zu erhöhen". Haben Sie verstanden, was Diabetes ist, wie er zustande kommt und worauf die Therapie abzielt?
And God promised men that good and obedient wives would be found in all corners of the earth.


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Rainer.
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Re: Diabetes Typ 2

Beitrag von Rainer. »

Hallo Anika,

für mich sieht es sowohl von den HbA1c-Werten als auch von den BZ-Werten nach dem Frühstück mit der Zuckerprovokation so aus, als hättest du deinen Diabetes mit der gewaltigen Abnahme (dazu meinen Glückwunsch :P ) vollständig zurückdrehen können. So etwas kommt zwar nicht allzu oft vor, es ist aber durchaus möglich.

Ich würde, solange du nicht wieder stark zunimmst und eine einigermaßen diabetesgeeignete Ernährung beibehältst, eine normale Kontrolle aller zwei Jahre wie bei Nichtdiabetikern mit Diabetesrisiko für ausreichend halten. Wenn du dazu aller 2...3 Monate auch noch selbst den BZ misst, hättest du zusätzliche Sicherheit. Aber warum fragst du dazu nicht deinen Diabetologen? Der wird wahrscheinlich froh sein, dass er mehr Zeit zur Behandlung der echten Diabetiker bekommt und dich sicher gern aus der engmaschigen Beobachtung entlassen, wenn er das für vertretbar hält.

Beste Grüße, Rainer
Typ2-Diabetiker, Diagnose 2002
HbA1c~6,0 mit LCHF-Ernährung
Hans Reuter
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Re: Diabetes Typ 2

Beitrag von Hans Reuter »

Hallo Anika,

Glückwunsch zu Deiner Gewichtsreduktion. Dies ist ein guter Anfang für die weitere nachhaltige Stabilisierung Deiner Blutzuckerwerte, insbesondere wenn auch ausreichende körperliche Aktivitäten dabei sind. Die Zusammensetzung Deines Frühstücks ist allerdings für Diabetiker des Typ2 und alle, die es nicht werden wollen, suboptimal.
Nicht nur die Kalorien zählen, sondern auch die Menge der "schnellen" Kohlenhydrate.
Empfohlen werden nur "gute" Kohlenhydrate, d.h. solche, die nur langsam den Blutzucker
steigen lassen. Man sollte auf den sogenannten Glykämischen Index oder noch besser auf die Glykämische Last achten.

Bei den derzeitigen Bluzuckerwerten und der Selbstkontrolle der Blutzuckerführung halte ich eine jährliche Vorstellung beim Diabetologen für ausreichend.

Allzeit gute Werte
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
JanosBardi
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Re: Diabetes Typ 2

Beitrag von JanosBardi »

Der NHS bietet die folgenden Diät-Ratschläge für Menschen mit Diabetes: Essen Sie viele stärkehaltige Kohlenhydrate mit einem niedrigen glykämischen Index (niedriger GI) ... Essen Sie viel Obst und Gemüse - mindestens 5 Portionen pro Tag. Reduzieren Sie Fett und gesättigte Fettsäuren in Partikeln
Brigitte Goretzky
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Re: Diabetes Typ 2

Beitrag von Brigitte Goretzky »

Warum soll man auch jemandem, der Kohlehydrate nicht verträgt, etwas anderes als Kohlehydrate empfehlen? Schliesslich besteht die Behandlung einer Gluten-Intoleranz auch darin, möglichst grosse Mengen Weizen zu essen. :ironie:

Aber ernsthaft, ich weiss, weshalb der NHS weiterhin eine Zuckernahrung als Basis empfiehlt: "We have always done it like that!"
NHS, DGE, ADA und wie all die grossen Organisationen heissen, die sich vorgenommen haben, dem dummen Menschen Regeln für das gesunde Leben aufzustellen, bringen es nicht fertig darüber nachzudenken, ob sie vielleicht in der Vergangenheit etwas falsch gemacht haben könnten. Und dann womöglich noch zugeben, dass es ausser ihrer allein gesund machenden Botschaft vielleicht noch andere, ebenso wenn nicht sogar gesündere Alternativen gibt? Nee, geht gar nicht.

Die Schweden sind ungefähr fünf Schritte weiter. Dort wird kohlehydratarme Ernährung für Diabetiker empfohlen und für Nicht-Diabetiker als eine weitere Ernährungsform neben der üblichen fettarmen Mischkost in den Ernährungsempfehlungen gelistet.
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Hans Reuter
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Re: Diabetes Typ 2

Beitrag von Hans Reuter »

JanosBardi hat geschrieben:Der NHS bietet die folgenden Diät-Ratschläge für Menschen mit Diabetes: Essen Sie viele stärkehaltige Kohlenhydrate mit einem niedrigen glykämischen Index (niedriger GI) ... Essen Sie viel Obst und Gemüse - mindestens 5 Portionen pro Tag. Reduzieren Sie Fett und gesättigte Fettsäuren in Partikeln
NICHT ZU VIEL, NICHT ZU FETT , NICHT ZU SÜSS !!!
So lautet meine Devise als Präambel für alle gut gemeinten Ernährungsmodelle einer optimalen Ernährung bei Diabetes. Ich verstehe das "viele" bei der Kohlenhydratzufuhr im Ratschlag des NHS rein qualitativ bezogen auf das gesamte Spektrum der Kohlenhydrate und nicht in der Relation der Kohlenhydrate zu den anderen Nährstoffen (Fett, Eiweiß).
="Brigitte GoretzkyWarum soll man auch jemandem, der Kohlehydrate nicht verträgt, etwas anderes als Kohlehydrate empfehlen? Schliesslich besteht die Behandlung einer Gluten-Intoleranz auch darin, möglichst grosse Mengen Weizen zu essen. :ironie:
Ironie
KÖSTLICH
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
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