Hba1c schnell senken - möglich?

Moderator: DMF-Team

WunschMami
Topicstarter
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 149
Registriert: 12.05.11, 19:07

Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von WunschMami »

Hallo zusammen,

folgendes:

Im letzten Jahr wurde bei mir ein Hba1c Wert von 7,9 fest gestellt - ich habe das damals nicht allzu ernst genommen und weiter gelebt wie bisher - die Tabletten die mir verschrieben wurden, habe ich nicht eingenommen.

Nun wurde vor 4 Wochen der Wert nochmals gemessen und lag bei 9,1 (Nüchtern-Zucker lag bei 155).

Ich bin nun endlich einmal "wach" geworden und habe darauf reagiert.

Da ich nicht gerne Medikamente einnehme, wollte ich den Wert durch Gewichtsabnahme in den Griff bekommen.

In der nächsten Woche wird der Wert nochmals kontrolliert und ich wollte hier nach euren Meinungen fragen...

Bislang war es so, dass ich ca. 3000 kcal am Tag zu mir genommen habe - dabei viel, viel Zucker.

Seit 4 Wochen habe ich nun meine Essgewohnheiten massiv geändert - in den ersten 2 Wochen habe ich nur Abnehm-Shakes getrunken, weil ich wollte, dass sich dadurch mein Magen schnell verkleinert und ich weniger Hunger habe - in den letzten 2 Wochen habe ich täglich 1 Mahlzeit zu mir genommen die fast komplett aus Gemüse (Zucchini, Paprika, Aubergine, usw...) und ab und zu auch zu kleinen Teilen aus Fleisch (nur Hühnerbrust) bestand und manchmal ein wenig Reis.

Die kcal-Aufnahme in den letzten 4 Wochen lag bei maximal 750kcal am Tag, meist eher weniger.

Zusätzlich gehe ich seit 3 Wochen 3 mal wöchentlich ins Fitnessstudio und täglich 1 Std. Spazieren, weil ich gelesen habe, dass das auch bei Diabetes helfen soll.

Ich habe nun in den 4 Wochen 9,8Kg verloren (Anfangsgewicht 130,0Kg) und werde die Ernährung auch dauerhaft so weiter führen, weil es mir tatsächlich viel, viel besser damit geht.

Ich habe nun aber trotzdem ein wenig Angst, dass die erneute Messung des Hba1c weiterhin so hoch ist...

Ich hatte mit meiner Ärztin vereinbart, dass ich, sofern die nächste Messung bei über 8 liegt, dann doch mit Tabletten-Einnahme beginne, möchte das aber wirklich gerne vermeiden...

Hat zufällig jemand Erfahrungswerte wie schnell der Wert bei einer solchen Umstellung sinken kann?

Ich würde mich sehr über ein paar Erfahrungswerte und Tipps freuen.

Liebe Grüße
heidu
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 687
Registriert: 04.11.06, 11:35

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von heidu »

Hallo WunschMami,

der Hba1c geht nicht so schnell runter, ist auch nicht von Bedeutung.
Wichtig wären die Tagesprofile, wie hoch ist der Blutzucker morgens, 1 Std. 2 Std. nach dem
Frühstück, nach dem Mittagessen und Abendessen.
Nach diesen Angaben kann man sich den Hba1c selber ausrechnen.
Gewichtsreduzierung mit Unterstützung von Metformin bringt meist eine deutliche Verbesserung.
Oder eben gleich mit Insulin anfangen, wäre die erfolgreichste Methode um Spätschäden zu vermeiden.
LG Rudi
hjt
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 682
Registriert: 01.03.07, 18:35

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von hjt »

Moin WunschMami,

gratuliere zu DEM KONSEQUENTEN EINSTIEG!

Nun zum HBA1c-Wert. Der wird bestimmt nach der Menge der verzuckerten roten Blutkörperchen. Wie viele davon dauerhaft verzuckern, hängt immer von der jeweiligen Blutzucker-Höhe ab, die etwa 3 Stunden und länger angehalten hat. Bei insgesamt höherem BZ halt mehr und bei insgesamt niedrigerem eben weniger.
Nun leben diese Blutkörperchen etwa 90 bis 120 Tage, so dass heute noch mehr als 2/3 von denen aus Deiner Hochzuckerzeit Deinen HBA1c-Wert bestimmen und erst weniger als 1/3 aus Deiner tollen Neuzeit.

Und deswegen hat der Rudi Recht, wenn er das eigene Messen empfiehlt. Denn daran kannst Du direkt ablesen, was Du bislang erreicht hast. Und Du kannst es vor allem mit dem völlig gesunden Blutzucker-Verlauf vergleichen und aus dem Vergleich selbst sehen, wie weit Du vielleicht in Zukunft ohne Zuckermedis auskommen kannst.
Zur Orientierung: Gesund ist
Morgens nüchtern und vor jeder Mahlzeit maximal 90mg/dl (5mmol/l) und in der Spitze etwa 1 Stunde nach jedem Essen für ein paar Minuten maximal 140mg/dl (7,8mmol/l).

Übrigens:
Wenn Du es auf Deine super tolle Art schaffen solltest, ohne Medis 1 Jahr lang einen HBA1c von 6 und besser zu halten und morgens mit weniger als 100mg/dl (5,6mmol/l) ausfzustehen, gilt das zwar nicht als geheilt, aber immerhin als Remission :)

Daumendrück, Jürgen
7/24 mit wenigen Ausnahmen zwischen 60 und 140 mg/dl in der Form der blauen Kurve https://www.bloodsugar101.com/what-is-a ... lood-sugar sind für mich optimal. Trotzdem will ich gern respektieren, wenn andere anders für sich entscheiden.
pOtH
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 132
Registriert: 13.02.07, 09:29

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von pOtH »

WunschMami hat geschrieben:1. Da ich nicht gerne Medikamente einnehme, wollte ich den Wert durch Gewichtsabnahme in den Griff bekommen.

2. Bislang war es so, dass ich ca. 3000 kcal am Tag zu mir genommen habe - dabei viel, viel Zucker.

3. Seit 4 Wochen habe ich nun meine Essgewohnheiten massiv geändert - in den ersten 2 Wochen habe ich nur Abnehm-Shakes getrunken, weil ich wollte, dass sich dadurch mein Magen schnell verkleinert und ich weniger Hunger habe - in den letzten 2 Wochen habe ich täglich 1 Mahlzeit zu mir genommen die fast komplett aus Gemüse (Zucchini, Paprika, Aubergine, usw...) und ab und zu auch zu kleinen Teilen aus Fleisch (nur Hühnerbrust) bestand und manchmal ein wenig Reis.

4. Die kcal-Aufnahme in den letzten 4 Wochen lag bei maximal 750kcal am Tag, meist eher weniger.

5. Zusätzlich gehe ich seit 3 Wochen 3 mal wöchentlich ins Fitnessstudio und täglich 1 Std. Spazieren, weil ich gelesen habe, dass das auch bei Diabetes helfen soll.

6. Ich habe nun in den 4 Wochen 9,8Kg verloren (Anfangsgewicht 130,0Kg) und werde die Ernährung auch dauerhaft so weiter führen, weil es mir tatsächlich viel, viel besser damit geht.

7. Ich habe nun aber trotzdem ein wenig Angst, dass die erneute Messung des Hba1c weiterhin so hoch ist...
Ich hatte mit meiner Ärztin vereinbart, dass ich, sofern die nächste Messung bei über 8 liegt, dann doch mit Tabletten-Einnahme beginne, möchte das aber wirklich gerne vermeiden...
Zu 1. .: Dazu gibt es einen Weg, den beschreib ich (nur ganz ganz grob!) weiter unten!

Zu 2. u. ein bissel zu 1. .: Die Kcal haben keinen Einfluss auf den Blutzucker; bei Diabetikern kommt es auf die sog. Kohlenhydrate an - Diese werden zu Glucose verstoffwechelst!

Zu. 3. .: Achte bei der Zusammensetzung der Shakes bzw. deiner Nahrung auf die Kohlenhydrate - Diese treiben (wie unter 2. zu lesen) den Blutzucker in die Höhe. Gemüse hat auch, wenn auch nur sehr wenige, Kohlenhydrate - Siehe http://www.lebensmittel-tabelle.de/Gruppe_16.html
Nur als Vergleich.: Du könntest eine Scheibe Brot essen od. 1 Kilogramm Blumenkohl u. hättest die selbe Menge an Kohlenhydraten zu dir genommen! Fleisch hat dagegen (außer Leber http://www.lebensmittel-tabelle.de/Gruppe_11.html ) keine Kohlenhydrate u. kann (nur auf den Diabetes bezogen!) in unmengen gegessen werden. ^^

Zu 4. .: Im Bezug auf den Diabetes zunächst unerheblich; im Bezug aufs Abnehmen vermutlich sehr gut.

Zu. 5. .: Im Bezug auf den Diabetes nur dahingehende gut das man dadurch abnimmt bzw. Fettzellen zu Muskelzellen umgewandekt werden - Um die "Spitzen" nach den Mahlzeiten zu vermeiden, sollte man die sportlichen Aktivitäten direkt nach den Mahlzeiten betreiben.

Zu 6. Respekt das du so schnell so viel Gewicht verloren hast, aber bedenke den sog. Jojo-Effekt u. nehme lieber langsam u. gleichmäßiger ab - Bedenke das du im Moment täglich(!) fast 400gramm verloren hast!

Zu. 7 .: Ich habe, im Gegensatz zu "hjt" im Kopf das die roten Blutkörperchen im Schnitt 8-12 Wochen im Körper verbleiben u. dann ersetzt werden. Auch wenn du noch am Anfang deiner "Diabetiker-Karriere" stehst, so solltest du dich weiterbilden. Lass dir daher von deiner Ärztin eine Überweisung zu einer sog. Diabetiker-Schulung geben u. lerne dort die grundlegenden Dinge über den Diabetes... Alles weitere muss man sich dann selbst aneignen!
Es gibt. div. Bücher die sich mit dem Thema Diabetes befassen, diese kosten i.d.R. zw. 10 u. 30€ u. sind ihr Geld defintiv wert!

Ps.: Dir wurde vermutlich empfohlen Metformin zu nehmen... dazu solltest du dir das sog. "Wirkprinzip" von Metformin ( http://de.wikipedia.org/wiki/Metformin#Wirkprinzip ) ansehen - Es hemmt die Glucose-Neubildung in der Leber u. soll (was nicht nachgewiesen ist!) die Aufnahme von Glucose im Darm vermindern u. dafür die Aufnahme in die Muskelzellen beschleunigen.
Neber all der "Beweihräucherung" sollte ich aber erwähnen das Metformin den Blutzucker wohl aber nur im mittleren einstelligen Prozentbereich senkt - Schwirrt mir zum. im Kopf herum... vielleicht kann das jemand bestätigen bzw. widerlegen!
hjt
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 682
Registriert: 01.03.07, 18:35

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von hjt »

Moin pOtH,

hier mal zu den roten Blutkörperchen und deren Lebensdauer von ca 4 Monaten.

Und die 750 kcal pro Tag sind der Schlüssel zur Leberentfettung, mit der wir Typ2 tatsächlich einen guten Teil unserer körpereigenen Insulin- und Glukose-Regelung wieder herstellen können, bei ausreichend frühem Einsetzen sogar bis hin zur Remission. Und das Spiel funktioniert sogar mit KH-betonten Shakes/VLCD-Rationen.

Die WunschMami macht mithin das Zielführendste, was sie zur Zeit tun kann :)

Bisdann, Jürgen

Mal ein Beispiel zu Jojo:
Ich hab seit dem 1. Juli 2013 deutlich abgenommen. Und wenn ich nun heute wieder anfinge, den Jürgen von heute mit den normalen Portionen vom Juni 2013 zu füttern, dürfte ich bald auch den Jürgen vom Juni 2013 zum Rasieren begrüßen ;(
7/24 mit wenigen Ausnahmen zwischen 60 und 140 mg/dl in der Form der blauen Kurve https://www.bloodsugar101.com/what-is-a ... lood-sugar sind für mich optimal. Trotzdem will ich gern respektieren, wenn andere anders für sich entscheiden.
pOtH
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 132
Registriert: 13.02.07, 09:29

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von pOtH »

hjt hat geschrieben:Moin pOtH,

hier mal zu den roten Blutkörperchen und deren Lebensdauer von ca 4 Monaten.

Und die 750 kcal pro Tag sind der Schlüssel zur Leberentfettung, mit der wir Typ2 tatsächlich einen guten Teil unserer körpereigenen Insulin- und Glukose-Regelung wieder herstellen können, bei ausreichend frühem Einsetzen sogar bis hin zur Remission. Und das Spiel funktioniert sogar mit KH-betonten Shakes/VLCD-Rationen.
Danke, wusste nicht das die roten Blutkörperchen tatsächlich eine Lebensdauer von ca. 4 Monaten haben - Ich bin immer von 8-12 Wochen ausgegangen da dies bezügl. des HbA1c immer runter geleiert wird u. auch so im Internet zu finden ist - http://de.wikipedia.org/wiki/HbA1c

Mag sein das eine herabgesetzte Kalorienzufuhr der Leberentfettung dient - Jedoch muss dafür auch tatsächlich eine Fettleber u. nicht eine andere Erkrankung der Leber zugrunde liegen... Ob die Leber tatsächlich verfettet ist, kann man wohl nur anhand einer Leberbiopsie sagen - Ultraschall ist dahingehend nicht wirklich aussagekräftig da die Leber nur optisch dagestellt wird.
hjt
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 682
Registriert: 01.03.07, 18:35

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von hjt »

Moin pOtH,
Mag sein das eine herabgesetzte Kalorienzufuhr der Leberentfettung dient - Jedoch muss dafür auch tatsächlich eine Fettleber u. nicht eine andere Erkrankung der Leber zugrunde liegen... Ob die Leber tatsächlich verfettet ist, kann man wohl nur anhand einer Leberbiopsie sagen - Ultraschall ist dahingehend nicht wirklich aussagekräftig da die Leber nur optisch dagestellt wird.
Ein bisschen Korinthen-Prodiktion, oder? Einfach mal überlegen: Wie häufig ist bei Menschen mit Typ2 Diabetes eine Fettleber, vor allem auch die nichtalkoholische, und wie selten eine andere Krankheit, die eine ähnlich erheblich vergrößerte Leber macht?

Und warum eine aufwändige und teure Untersuchung, wenn eh Abschmelzen angesagt ist und das bei VLCD (Very Low Caloric Diet) den ähnlichen Effekt wie bariatrische OPs hat? Bei Fettleber-betonter Fehlregelung von Insulin und Glukose schon nach wenigen Tagen eine erstaunliche Normalisierung der Verläufe - und nicht zuletzt damit dann ein seeehr viel leichteres (ist auch dann noch schwierig genug) Abnehmen?

Frohe Ostern! Jürgen
7/24 mit wenigen Ausnahmen zwischen 60 und 140 mg/dl in der Form der blauen Kurve https://www.bloodsugar101.com/what-is-a ... lood-sugar sind für mich optimal. Trotzdem will ich gern respektieren, wenn andere anders für sich entscheiden.
pOtH
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 132
Registriert: 13.02.07, 09:29

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von pOtH »

Nehmen wir nur mal das (eine) Beispiel Hämochromatose.: In D sind 250.000 Menschen davon betroffen (mit 1:400 bis 1:200 zählt sie zu den häufigsten Erbkrankheiten - Dazu kommt noch der Anteil der nicht erblich bzw. genetisch bedingten Hämochromatose!). Durch die Ablagerung von Eisen im Körper (Bauchspeicheldrüse, Leber, Hirnanhangdrüse...) werden die Organe geschädigt (z.B. Bronzediabetes bzw. einlagerung von Eisen in der Bauchspeicheldrüse u. dementsprechender untergang der Betazellen; "Fettleber" -> Leberzirrhose -> Leberkarzinom) u. eine "Leberentfettung" ist nicht zielführend - Auf dem Ultraschall erkennt man (je nachdem wann die Diagnose erfolgt) zunächst eine "fettleberartige Veränderung", erst im späteren Verlauf eine Leberzirrhose u. viel später das Leberkarzinom.

Es ist vielleicht tatsächlich übertrieben, schaut man sich aber die möglichen Folgeerkrankungen der Hämochomatose an, dann relativiert sich die übervorsicht u. die Bestimmung der Ferretin-Werte, des Transferretin-Wertes u. der "Leberwerte" über eine Blutentnahme ist weder aufwändig noch teuer - gerade mit dem Augenmerk das erst bei negativem Gen-Test eine Leberbiopsie erfolgt... Das Entfernen des überschüssigen Eisens aus dem Blut u. den Organen kann nicht über eine Leberentfettung sondern nur über den regelmäßigen Aderlass erfolgen.
dana89
DMF-Mitglied
Beiträge: 27
Registriert: 15.01.14, 15:31

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von dana89 »

Wenn man wirklich sehr konsequent ist und sehr penibel, dann kann man innerhalb von 6 Wochen seinen Hba1c Wert senken. Dass er nicht von 9 sofort auf 5 springt ist klar, aber ich habe aus eigener Erfahrung meinen erhöhten Hba1c Wert von 9,7 auf 7,5 gebracht. Wobei ich dafür mehr als 6 Wochen gebraucht habe. Es waren ungefähr 3 Monate.
hjt
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 682
Registriert: 01.03.07, 18:35

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von hjt »

Moin Dana,

mal ein Hausnummern-Beispiel:
Heute HBA1c-Bestimmung mit 9,7. Ab morgen nur noch nüchtern maximal 90 und in der Spitze nach den Mahlzeiten nur noch für ein paar Minuten maximal 140mg/dl, als praktisch völlig gesunder HBA1c unter 5,5.
Trotzdem wird eine HBA1c-Bestimmung in 6-8 Wochen noch lange nicht dem tatsächlich längst produzierten gesunden Blutzucker entsprechen, sondern einen Wert zwischen 7 und 8 ausweisen und die tatsächlich längst zutreffenden unter 5,5 erst nach 12-16 Wochen erreichen.

Für uns Betroffene ist der HBA1c-Wert für unsere alltäglich BZ-Steuerung nichts wert. Was uns nützt, ist unser Blutzucker, den wir jeden Tag messen und auf dieser Grundlage möglichst viele Stunden von jedem Tag gesund steuern. Der HBA1c kann dieser gesunden Steuerung nur folgen. Und er kann in wichtigen Bereichen nicht einmal dokumentieren, wenn wir gewaltig daneben hauen. Nämlich dann, wenn wir uns nach dem Essen noch so gewaltige Spitzen leisten, also 240 oder sogar 340 in der Stunde nach dem Essen. Wenn der BZ 2 Stunden weiter wieder unter 90 ist, bleibt der HBA1c unter 5,5.
Und der Betroffene darf sich nach einiger Zeit für den HBA1c untypisch stark verkalkte Gefäße bescheinigen lassen - eine gern genommene Auswirkung von regelmäßigen größeren BZ-Schwankungen :(

Bisdann, Jürgen
7/24 mit wenigen Ausnahmen zwischen 60 und 140 mg/dl in der Form der blauen Kurve https://www.bloodsugar101.com/what-is-a ... lood-sugar sind für mich optimal. Trotzdem will ich gern respektieren, wenn andere anders für sich entscheiden.
Hans Reuter
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 971
Registriert: 11.08.06, 12:16
Wohnort: Rhld.-Pfalz

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von Hans Reuter »

Die regelmäßige Kontrolle des HbA1c-Wertes gibt Auskunft über die mittel- bis langfristige
Qualität der Blutzuckerführung. Deshalb heißt er auch Langzeitwert und dient nicht der alltäglichen Steuerung des Blutzuckers. Kurzzeitige Blutzuckerspitzen verändern den Langzeitwert auch kaum, da die Glukosemoleküle eine gewisse Zeit benötigen, um an die roten Blutkörperchen irreversibel anzudocken.

HbA1c ist der Gradmesser der Verzuckerung der roten Blutkörperchen und somit auch abhängig von deren Lebensdauer. So ergibt sich auch die Tatsache, dass HbA1c nicht kurzfristig - in wenigen Tagen oder Wochen - effektiv gesenkt werden kann.

Die mit dem HbA1c wiederholt nicht erfassten postprandialen Glukosespitzen können jedoch bereits schädliche Auswirkungen auf Gefäße und Nerven haben. Das bedeutet, dass HbA1c alleine noch keine umfassende Aussage über eine gute oder schlechte Blutzuckerführung ist. Zu einer aussagekräftigen Beurteilung sind Blutzuckertagesprofile, z.B. wöchentlich, unbedingt nötig.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
WunschMami
Topicstarter
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 149
Registriert: 12.05.11, 19:07

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von WunschMami »

Hallo zusammen,

nachdem ich ja schon ewig nicht mehr geschrieben habe, wollte ich nun doch nochmal antworten, weil es ja vielleicht nicht nur mich interessiert, wie schnell man den HbA1c senken kann...

Ich habe meine Ernährung und sportliche Betätigung so weiter geführt, wie oben beschrieben.

Also täglich 1-2 eiweißlastige Shakes und 1 Kohlenhydratarme Mahlzeit.

Hier einmal die Daten zu Beginn der Umstellung und Aktuell:

Beginn:

Gewicht: 130Kg
HbA1c: 9,1

Aktuell, 25.07.2014 - also nach ziemlich genau 3 Monaten:

Gewicht: 104Kg
HbA1c: 7,2


Natürlich ist der Blutzucker-Wert noch immer zu Hoch, aber ich denke, dafür, dass ich einfach mein Leben bezüglich Bewegung und Ernährung umgestellt habe und bis heute keine Tabletten oder ähnliches einnehme, ist das ein guter Weg und ich werde es auch so weiter führen.

Meine Hausärztin ist noch immer der Meinung, dass das nicht ausreicht und dass ich Metformin einnehmen soll, aber ich fühle mich sehr gut und ich denke, dass in weiteren 3-4 Monaten der Wert im "normalen Rahmen" sein sollte und ich so ohne Medikamente weiter machen kann.

Bei Fragen könnt ihr euch gern an mich wenden :)

Liebe Grüße
Anika
hjt
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 682
Registriert: 01.03.07, 18:35

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von hjt »

bin einfach nur begeistert :)
7/24 mit wenigen Ausnahmen zwischen 60 und 140 mg/dl in der Form der blauen Kurve https://www.bloodsugar101.com/what-is-a ... lood-sugar sind für mich optimal. Trotzdem will ich gern respektieren, wenn andere anders für sich entscheiden.
Hans Reuter
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 971
Registriert: 11.08.06, 12:16
Wohnort: Rhld.-Pfalz

Re: Hba1c schnell senken - möglich?

Beitrag von Hans Reuter »

Hallo Anika,

Gratulation! :)
Ja, so geht's. Erfolg - Gewichtsreduktion, Blutglukose in Richtung Normalwerte - fast garantiert. Der Rest klappt auch noch. Eiweißlastige Kost nur, wenn Nierenfunktion OK.
Ob Metformin nötig ist bei guter Verträglichkeit, sollte der Arzt entscheiden.

ALLZEIT GUTE WERTE
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Antworten Thema auf Facebook veröffentlichen Thema auf Facebook veröffentlichen