Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Moderator: DMF-Team

Hans Reuter
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Hans Reuter »

Hallo Brigitte,

nein, „krank“ bin ich nur relativ. Mir geht es den Umständen entsprechend gut.
Habe gestern und heute das gute Wetter mal ausgenutzt zum Walken und mich
mehr in der frischen Luft aufgehalten wie im fast zurückliegenden Winter.

Ich kann hier nur versuchen Deine Probleme etwas zu analysieren bzw. zu kommentieren. Dabei stelle ich fest, Du bist sehr ehrgeizig um eine gute Blutzuckerführung bemüht. Gratulation! Es teilen jedoch nicht alle Ärzte und DiabetesberaterInnen die Meinung, DiabetikerIn muss um jeden Preis pp-Werte unter 140 mg/dl und Nüchternwerte unter 100 mg/dl erzielen. Es gelingt auch nicht allen gleich gut. Ein Störfaktor dabei ist häufig die Gewichtszunahme bzw. die Angst davor. Ein anderer, echte oder unechte Unterzuckerungen bzw. Hypophobien.

Kurzzeitige gelegentliche Blutzuckerspitzen machen sich nach meinen Erfahrungen kaum bei der PNP bemerkbar. Deshalb ist bei der Einstellung der Blutzuckerführung mit Medikamenten Gelassenheit und Geduld eine sehr gute Tugend.

Man soll bei der Einstellung der Blutzuckerführung nicht gleichzeitig an mehreren „Rädchen“ drehen. Auch bei der BOT ist es sinnvoll, erst zu schauen, dass die Nüchternwerte stimmig sind, bevor man an den pp-Werten „schraubt“.
Es lohnt sich bestimmt, mehrere Tests ohne Nahrungszufuhr zu unterschiedlichen Zeiten durchzuführen. Pumpenträger nennen das Basalratentest.

Stimmt die Basalmenge auf 24 Stunden, kann man sich um den Bolus bzw. Tabletten
zu den Mahlzeiten kümmern. Dabei immer an den Faktor Bewegung denken.
Das Gesetz der kleinen Zahlen sollte man anwenden. D.h.mit kleinen Essensmengen
und geringer Medikamentendosis sollte PatientIn beginnen. Mit Insulin lässt sich das natürlich am Besten bewerkstelligen. Zudem „keine“ Nebenwirkungen.
Zum Nüchternwert hab ich jetzt festgestellt, daß ich später abends keinen Käse oder aber Nüsse essen sollte.
Es gibt eine Reihe von Gründen für erhöhte morgendliche Nüchternwerte.
Einer ist oft die fett- und eiweißreiche Kost am Abend. Und dazu gehören auch Nüsse, Mandeln und Käse.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Brigitte123
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Brigitte123 »

Hallo Hans,

freut mich zu lesen, daß es Dir soweit gut geht. :)
Kurzzeitige gelegentliche Blutzuckerspitzen machen sich nach meinen Erfahrungen kaum bei der PNP bemerkbar. Deshalb ist bei der Einstellung der Blutzuckerführung mit Medikamenten Gelassenheit und Geduld eine sehr gute Tugend.

Ja, Hans, ich werde sofort unruhig, wenn die Nervenprobs zunehmen und ich scheine schon auf Werte unter 170 zu reagieren, denn höher waren die BZ –Werte auf keinen Fall. Ich hab dann Angst, daß ich das empfohlene Schmerzmittel nehmen muß, denn auch beim Laufen spüre ich jetzt leichte Nervenschmerzen in den Beinen und ich spüre sofort am stärkeren Brennen der Füße am Abend, wenn die Werte nicht stimmen. Und dem Ganzen will ich einfach mit niedrigeren BZ-Werten entgegenhalten.
Man soll bei der Einstellung der Blutzuckerführung nicht gleichzeitig an mehreren „Rädchen“ drehen. Auch bei der BOT ist es sinnvoll, erst zu schauen, dass die Nüchternwerte stimmig sind, bevor man an den pp-Werten „schraubt“.
Uaah, das geht mir doch bissel langsam, wie gesagt, da ist meine Angst zu groß. Ich hab jedenfalls sofort, nachdem ich während 3 Tagen festgestellt habe, daß mit meinem normalen Frühstück (Eiweißbrot, Quark und Diab.-Marmelade, ½ Sch. Käse) der BZ bei ca. 160 nach dem Frühstück liegt, Lantus aber erst nach 3 – 4 Stunden anfängt zu wirken, mein Frühstück geändert (Eiweißbrot weggelassen). Mit Eiweißbrot lagen die Mittagswerte vor dem Essen zwischen 131 und 149 und dann kam ja auch das Mittagessen dazu. Zum Glück dann gelaufen und die Werte einigermaßen runtergeschafft.
Mir waren diese 3 Wochen vom letzten Arzttermin schon zu lange, der nächste Doc-Termin wurde ja jetzt vorgezogen um einige Tage, das hätte ich wohl schon früher veranlassen sollen.
Es lohnt sich bestimmt, mehrere Tests ohne Nahrungszufuhr zu unterschiedlichen Zeiten durchzuführen. Pumpenträger nennen das Basalratentest.
Ich habe jeweils wie empfohlen gemessen und protokolliert, immer die Nüchternwerte vor jeder Mahlzeit und abends spät, hab dann aber zusätzlich 1 h nach dem Essen gemessen und auch oft noch, um zu testen, wie viel Walken z.B. senkt oder was der Quark am Nachmittag erhöht usw. Der Doc meinte, ich würde viel zu viel messen, aber da laß ich mich nicht beirren, ich muß wissen, wie ich reagiere unter Lantus.
Stimmt die Basalmenge auf 24 Stunden, kann man sich um den Bolus bzw. Tabletten
zu den Mahlzeiten kümmern. Dabei immer an den Faktor Bewegung denken.

Bewegung j e d e n Tag, nach dem Frühstück ½ h u n d nach dem Mittagessen 1 h. Die Bewegung mittags wirkt am besten, weil dann ja auch Lantus dazuwirkt und diese Bewegung hab ich einkalkuliert, denn sonst müsste ich wohl auch mittags das Kurzzeitinsulin nehmen. Bisher gehe ich ja nur von einem regelmäßig benötigten Kurzzeitinsulin am Morgen aus, von Ausnahmen einmal abgesehen.

Und mit welchen Werten stimmt die Basalmenge ? Ich denke, dem Doc und seiner Assistentin schweben da höhere BZ- Werte als mir vor, wie Du ja auch geschrieben hast. Vielleicht muß man da erst nicht mehr laufen können, um den BZ straffer eingestellt zu bekommen. Aber ich finde, wenn es erst soweit ist, dann „ist dann Kind bereits in den Brunnen gefallen“ , dann ist nicht mehr viel zu machen. Und ich möchte einfach die „optimalen“ Werte für mich erreichen und nicht nur so „la-la“. Ich merke doch den Unterschied, wie die PNP am Anfang einmal war und wie sie jetzt ist.
Es gibt eine Reihe von Gründen für erhöhte morgendliche Nüchternwerte.
Einer ist oft die fett- und eiweißreiche Kost am Abend. Und dazu gehören auch Nüsse, Mandeln und Käse.
Heute morgen Wert von 100 ohne Käsezufuhr abends, den werde ich auf jeden Fall weglassen.

Liebe Grüße
Brigitte
Rainer.
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Rainer. »

Hallo Brigitte,

hier ist eine gute Anleitung für den Basalratentest.

LG Rainer
Typ2-Diabetiker, Diagnose 2002
HbA1c~6,0 mit LCHF-Ernährung
hjt
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von hjt »

Moin Brigitte,

was mich immer noch irritiert, ist Deine Spekulation mit dem Frühstück auf das Anlaufen der Lantus-Wirkung. Denn wenn das Lantus nennenswert zum Absenken des BZ nach dem Frühstück reichen würde, wäre es für den Rest der 24 Stunden völlig überdosiert. Dann müsstest Du wahrscheinlich alle 2-3 Stunden etwa im halben BE-Umfang vom Frühstück dafür essen, dass Dein BZ nicht in ne Hypo absinkt.

Bisdann, Jürgen
7/24 mit wenigen Ausnahmen zwischen 60 und 140 mg/dl in der Form der blauen Kurve https://www.bloodsugar101.com/what-is-a ... lood-sugar sind für mich optimal. Trotzdem will ich gern respektieren, wenn andere anders für sich entscheiden.
Brigitte123
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Brigitte123 »

Hallo zusammen,

danke, Rainer, hatte es schon gefunden über google.
was mich immer noch irritiert, ist Deine Spekulation mit dem Frühstück auf das Anlaufen der Lantus-Wirkung. Denn wenn das Lantus nennenswert zum Absenken des BZ nach dem Frühstück reichen würde, wäre es für den Rest der 24 Stunden völlig überdosiert. Dann müsstest Du wahrscheinlich alle 2-3 Stunden etwa im halben BE-Umfang vom Frühstück dafür essen, dass Dein BZ nicht in ne Hypo absinkt.
Jürgen, hast Du missverstanden.

Also ich war beim Doc, hab nun Apidra als Kurzzeitinsulin dazu. Sobald der BZ, gemessen vor den Mahlzeiten zwischen 80 und 120 liegt, käme Apidra für jede KE, die ich esse, hinzu. Dann soll ich 2 h nach den Mahlzeiten den BZ kontrollieren, wenn ich gespritzt habe. Nun denn ….

Liebe Grüße
Brigitte
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