Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

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Hans Reuter
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Hans Reuter »

Hallo Brigitte,
übrigens meinte der Doc, ein HBA1c von 5,5 sei ohne Unterzuckerungen eigentlich nicht hinzubekommen.
Und uneigentlich? Nein, hier irrt der Doc. Meine letzte Unterzuckerung mit getesteten 44 mg/dl
ist über 10 Jahre her. Und damals war mein HbA1c auch um 5,5 %. Er bildet nämlich den Durchschnittswert der Butzuckerführung(Integral) in den letzten 10 bis 12 Wochen ab. Einzelne kurzzeitige Hypo- oder Hyperglykämien machen sich im Langzeitwert kaum bemerkbar.
Bisweilen hört man auch Sprüche wie "Mit wieviel Hypos hast du dir denn diesen HbA1c erkauft?".
Vollkommener Quatsch!

Insulinpumpen werden immer nur mit einer Insulinsorte befüllt, d.h. Normal-(Alt-) oder ein kurzzeitiges Insulinanalogon. Die Abgabe von Verzögerungsinsulinen(Basal-) ist in der Pumpenbehandlung nicht zulässig und auch nicht sinnvoll. Im Pankreas wird auch nur ein Insulin produziert und abgegeben.

Basalrate und Bolus werden mit dem einen Insulin programmiert und infundiert.
Meine derzeitige Gesamt-Basalrate (schon seit zwei Jahren konstant) beträgt ca. 20 IE, sehr unterschiedlich verteilt auf 24 Stunden.
Ab und zu mache ich einen Basalratentest und passe die Basalrate an.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Brigitte123
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Brigitte123 »

Hallo Hans,
Zitat:
übrigens meinte der Doc, ein HBA1c von 5,5 sei ohne Unterzuckerungen eigentlich nicht hinzubekommen.

Und uneigentlich? Nein, hier irrt der Doc. Meine letzte Unterzuckerung mit getesteten 44 mg/dl
ist über 10 Jahre her. Und damals war mein HbA1c auch um 5,5 %. Er bildet nämlich den Durchschnittswert der Butzuckerführung(Integral) in den letzten 10 bis 12 Wochen ab. Einzelne kurzzeitige Hypo- oder Hyperglykämien machen sich im Langzeitwert kaum bemerkbar.
Bisweilen hört man auch Sprüche wie "Mit wieviel Hypos hast du dir denn diesen HbA1c erkauft?".
Vollkommener Quatsch!
Ja, ich denke auch, daß das möglich ist. Man wird halt einfach öfter messen müssen.
Insulinpumpen werden immer nur mit einer Insulinsorte befüllt, d.h. Normal-(Alt-) oder ein kurzzeitiges Insulinanalogon. Die Abgabe von Verzögerungsinsulinen(Basal-) ist in der Pumpenbehandlung nicht zulässig und auch nicht sinnvoll. Im Pankreas wird auch nur ein Insulin produziert und abgegeben.


Ja, leuchtet ein, daß da nur ein Insulin drin sein kann.
Basalrate und Bolus werden mit dem einen Insulin programmiert und infundiert.
Meine derzeitige Gesamt-Basalrate (schon seit zwei Jahren konstant) beträgt ca. 20 IE, sehr unterschiedlich verteilt auf 24 Stunden.
Ab und zu mache ich einen Basalratentest und passe die Basalrate an.
Aha, wie oft misst Du denn am Tag normalerweise den BZ?
Postprandial regelhaft < 140 mg/dl
Ja, lso agen meine Werte auch mit dem Glinid und das strebe ich mit Insulin auch unbedingt wieder an. Der Doc fragte sogar aufgrund meiner „guten BLZ-Werte“ , ob meine PNP nicht eine andere Ursache als Diabetes haben könnte, hab ich aber verneint. Es gab zwar einen B12-Mangel als Nebenwirkung von Metformin und damit auch Verschlechterung der PNP, aber es besteht ja schon lange kein B12-Mangel mehr (wird immer wieder mal getestet). Die PNP hat sich stetig und ganz langsam verschlechtert im Laufe der vielen Jahre, aber ist mir auch völlig klar, ich hab bevor ich auf kohlehydratarme Ernährung kam, nicht auf Blutzuckerspitzen nach dem Essen geachtet. Ich wußte es zu der Zeit nicht.

Kürzlich hab ich dann die B-Vitamine messen lassen, dabei war dann B6 doppelt zu hoch wie normal – und auch das brachte Verschlechterung. Jetzt versuch ich, das wegzulassen, was B6 in hohem Maße enthält.

Hab dann weiter geforscht und entdeckt, wie schlimm Zuckeralkohole (bestimmte Süßstoffe) auf die Nerven wirken. Dann weg mit dem Zeug, war in Bonbons drin, ich ich gegessen habe. Dann wieder Besserung der PNP gespürt.

Ich soll unbedingt Kohlehydrate essen (gestern rief die Diätassistentin an und ich hab mit ihr „gehandelt“, daß ich ausprobieren darf. Nach Kohlehydraten liegen einfach die BZ-Werte nach 1 h zu hoch mit 180 – 210 nach einer Scheibe Vollkornbrot. Das Basisinsulin schafft das zwar runter, aber zu langsam finde ich, da fehlt wohl das Kurzzeitinsulin. Glinid soll ich jetzt weglassen, weil es die BZ-Werte verfälscht. Muß am Montag wieder zum Doc.

Jetzt hab ich heute morgen mein Eiweißbrot gegessen mit dem Ergebnis, daß der Wert nach einer Stunde bei 125 liegt (mit Lantus). Das ist super, sogar besser als bei Glinid, da lag ich dann bei ca. 140. Und das Eiweißbrot macht satt, mit Kohlehydraten kommt mehr Hunger auf.

Liebe Grüße
Brigitte
Hans Reuter
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Hans Reuter »

Hallo Brigitte,

super, der Anfang ist gemacht. :)

Ich teste täglich 4-5 mal, den morgendlichen Nüchternwert, prä-und postprandial je nach Nahrungsmitteln und abends vor dem Einschlafen.

Die PNP kann bis zu 200 verschiedene Ursachen haben. Diabetes und Alkoholabusus sind jedoch die häufigsten. In einem Ärztehopping habe ich seinerzeit etliche Möglichkeiten ausschließen lassen. Es blieb nur Dm übrig.

Ja, der Vitamin B12-Mangel kann auch eine Ursache für PNP sein. Fatal,
dass dieser infolge Langzeitanwendung und hoher Dosierung eines Antidiabetikums
entstehen kann. Und so haben wir dann eine unglückliche Gemengelage.
Ich soll unbedingt Kohlehydrate essen (gestern rief die Diätassistentin an und ich hab mit ihr „gehandelt“, ……
Eine ärztliche Vorsichtsmaßnahme wegen einer vermeintlichen Unterzuckerungsgefahr bei Insulinneulingen. Ich füge noch hinzu:
Vorsicht beim Sport und ungewohnten körperlichen Anstrengungen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Brigitte123
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Brigitte123 »

Hallo Hans,
Ich teste täglich 4-5 mal, den morgendlichen Nüchternwert, prä-und postprandial je nach Nahrungsmitteln und abends vor dem Einschlafen
.
Ja, ok. Läuft die Testung mit/über die Pumpe oder separate Tests ?
Die PNP kann bis zu 200 verschiedene Ursachen haben. Diabetes und Alkoholabusus sind jedoch die häufigsten.

Ja, ich weiß und bei mir kommt auch nur Diabetes in Frage und ist ja auch völlig logisch nach der Anzahl der Diabetesjahre bei mir. Ich hab ja auch nur die letzten 3 Jahre streng auf die Ernährung geachtet, nachdem ich gemerkt habe, daß sich die PNP verschlimmert. Vorher lag bei mir auch der HBA1c um und über 7 und dementsprechend wohl auch hohe Zuckerspitzen.

Zitat:
Ich soll unbedingt Kohlehydrate essen (gestern rief die Diätassistentin an und ich hab mit ihr „gehandelt“, ……

Eine ärztliche Vorsichtsmaßnahme wegen einer vermeintlichen Unterzuckerungsgefahr bei Insulinneulingen. Ich füge noch hinzu:
Vorsicht beim Sport und ungewohnten körperlichen Anstrengungen.
Ja, danke, hab ich schon gemerkt. Ich gehe meist nach dem Mittagessen 1 Stunde walken oder Fahrradfahren, anschließend messen, die Bewegung bringt die Zuckerwerte runter. Werde ich unbedingt zukünftig berücksichtigen. Gehe ich walken oder auch Radfahren, dann werde ich wohl kein Kurzzeitinsulin mittags brauchen, habe Werte um die 90 gemessen. Außerdem hab ich nun immer bissel Traubenzucker dabei.

LG
Brigitte
Hans Reuter
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Hans Reuter »

Hallo Brigitte,
Ja, ok. Läuft die Testung mit/über die Pumpe oder separate Tests ?
Nein, soweit ist die Industrie noch nicht. :( Die Blutzuckerselbstkontrolle erfolgt in der Regel wie bei Nichtpumpenträgern.
Es gibt die kontinuierliche Blutzuckermessung für besonders schwierige Fälle
(z.B.bei Hypowahrnehmungsstörungen), aber das ist dann auch ein eigenes System mit separatem regelmäßig zu wechselnden Katheter im Unterhautfettgewebe.
Ein geschlossenes funktionelles System, quasi ein Ersatzpankreas, ist noch ferne Zukunft.
Außerdem hab ich nun immer bissel Traubenzucker dabei.
Das ist gut so!
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Brigitte123
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Brigitte123 »

Hallo Hans,

ok, hab verstanden.
Ich teste täglich 4-5 mal, den morgendlichen Nüchternwert, prä-und postprandial je nach Nahrungsmitteln und abends vor dem Einschlafen.
Wieviel Minuten nach dem Essen misst Du dann, d.h. wann ist die „Zufuhr“ im Blut angekommen ?

Ich hab ja nun in der letzten Woche noch ab und zu (wenn die Blutzuckerwerte höher als 160 nach einer Stunde lagen, war immer bei den zusätzlichen Kohlehydraten der Fall) mein Glinid zusätzlich genommen. Dabei ist mir aufgefallen, daß es wieder besser wirkt, die Bauchspeicheldrüse scheint sich bissel erholt zu haben oder ist entlastet durch das Langzeitinsulin. Ich hab sogar dann nur die halbe Dosis vom Glinid genommen.
Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob ich nicht noch eine gewisse Zeit ohne Kurzzeitinsulin, dafür aber mit dem Glinid behandeln sollte ? Was meinst Du dazu ?

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Brigitte
Rainer.
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Rainer. »

Hallo Brigitte,

bei einer KH-reduzierten Ernährung kommst du wirklich mit einer basal unterstützten oralen Therapie sehr weit. Allerdings würde ich dir empfehlen, von dem Glinid auf einen DDP-4-Hemmer umzusteigen. Die DDP-4-Hemmer stimulieren deine BSD nur zur Ausgabe von mehr Insulin, wenn es wirklich gebraucht wird. Den könntest du dann regelmäßig in einer festen Dosis zu den Mahlzeiten nehmen ohne Angst vor einer Hypo haben zu müssen.

LG Rainer
Typ2-Diabetiker, Diagnose 2002
HbA1c~6,0 mit LCHF-Ernährung
Brigitte123
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Brigitte123 »

Hallo Rainer,
bei einer KH-reduzierten Ernährung kommst du wirklich mit einer basal unterstützten oralen Therapie sehr weit. Allerdings würde ich dir empfehlen, von dem Glinid auf einen DDP-4-Hemmer umzusteigen. Die DDP-4-Hemmer stimulieren deine BSD nur zur Ausgabe von mehr Insulin, wenn es wirklich gebraucht wird. Den könntest du dann regelmäßig in einer festen Dosis zu den Mahlzeiten nehmen ohne Angst vor einer Hypo haben zu müssen.
Klingt ja erst mal gut, aber ich hab nach diesen 4 Medis von DDP-4-Hemmern gegoogelt, die haben ja mächtig Nebenwirkungen. Und ich hab so viele Diabetikermedis nicht vertragen, da bin ich echt skeptisch.
Mein Glinid kenne ich und vertrage ich, könnte es sogar halbieren – Bz-entsprechend.

Es sieht so aus, daß ich mittags neben dem Langzeitinsulin nichts weiter brauchen würde, weil ich sofort nach dem Essen mir Bewegung verschaffe. Das schafft jedes Mal die Werte wunderbar runter.
Und morgens bei meiner kH-armen Ernährung würde ich wohl auch nichts weiter brauchen, es sei denn der Doc legt Wert auf KH (so ist es im Moment und nur die treiben den BZ hoch, so daß ich weitere Therapie brauchen würde).

Ich würde dann einfach nach Bedarf und BZ-entsprechend eine geringe Dosis des Glinids dazunehmen, finde ich jetzt besser als 3 x täglich Chemie schlucken, die vielleicht gar nicht gebraucht wird, weil der BZ nicht hoch genug ist.

Trotzdem danke für den Tipp, Rainer.

LG
Brigitte
Hans Reuter
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Hans Reuter »

Hallo Brigitte,

zum postprandialen Test folgendes:
Ich teste nur noch stichprobenartig 1 bis 2 h pp,
abhängig von der Glykämischen Last der Mahlzeit. KH ist nämlich nicht KH.
Zudem ist ggf. eine Fett/Proteinbremse zu berücksichtigen.
In der Einstellphase sind sicherlich mehrere Tests, also 1 und 2 h sinnvoll.

Zu Deinem Problem Glinide/Essensinsulin:

Der goldene Weg ist, auf beides verzichten zu können bei funktionierender basaler
Insulinunterstützung. Vielleicht gelingt es mit gezielter Bewegung und KH-armer
Ernährung.

Ich brauchte mich seinerzeit nicht zwischen Insulin und Glinide zu entscheiden, weil Repaglinide bei mir "ausgedient" hatte durch Erreichen der Maximaldosis. Wenn ich mich hätte entscheiden müssen, hätte ich einem kurzwirksamen Insulin den Vorzug gegeben.
Hauptgrund: So gut wie keine Nebenwikung.

DDP-4 Hemmer haben nicht das Wirkprofil der Glinide (ähnlich den kw Insulinanaloga).
Sie entwickeln auch nur ihre volle Wirkung in Kombination mit dem Wirkstoff Metformin.
Langzeiterfahrungen bzgl. Nebenwirkungen liegen auch nicht vor.

Ich wünsche Dir, dass Du die für Dich richtige und beste Entscheidung
triffst.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Brigitte123
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Brigitte123 »

Hallo Hans,

danke für Deine Antwort, ich lese gerne von Dir.

Seit 3 jahren habe ich eine kh-arme Ernährung und die möchte ich auch beibehalten, aber trotzdem ab und zu mal ein Brötchen essen können, ohne gleiche Werte von 240 eine Stunde nach dem Frühstück zu haben. In der letzten Zeit nur mit Repaglinid hab ich völlig darauf verzichtet, weil ich mir solche Werte nicht leisten konnte.

Ich war ja nun gestern beim Doc. Lantus hat sich gut eingependelt, wird vorerst nicht erhöht und ich brauche auch vorerst kein Kurzzeitinsulin, sondern nur nach Bedarf mein Glinid dazu, wenn ich m a l mehr KH essen w ü r d e. Ich spritze ja nun 1 x in 24 h Lantus, mein Nüchternwert liegt um die 100, heute morgen sogar 87 (das ist total Verbesserung gegenüber vorher) und was noch besser ist, wenn ich mich kh-arm ernähre, dann liegt der 1-h-Wert nach dem Essen bei 120 statt 140 vorher.

Ich freue mich total, daß das so gut hinhaut. Und dann 1 x nur spritzen – echt toll. Die Bauchspeicheldrüse wird oder wurde ja nun entlastet durch das Langzeitinsulin und arbeitet wieder besser, es genügt jetzt nur 0,5 mg Repaglinid zusätzlich, wenn es dann mal mehr KH sind.

Ich gehe in der Regel nach dem Frühstück und vor allem nach dem Mittagessen walken (wir haben einen Hund, der auch raus will) bzw. aufs Fahrrad, das bringt die Werte auch noch runter.

In 3 Wochen muß ich zur Kontrolle, mal sehen, wie es weitergeht.

Liebe Grüße
Brigitte
Hans Reuter
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Hans Reuter »

Hallo Brigitte,

Danke für Dein Posting.

Du darfst Dich in der Tat freuen über den schönen Erfolg Deiner Therapie.
Deine Vorgehensweise mit der BOT ist bei diesem Ambiente optimal und wie man sieht auch sehr erfolgreich. Auch das Ziel einer solchen Behandlung, die Funktionsfähigkeit der Betazellen zu unterstützen, länger zu erhalten bzw. zu verbessern, ist erfüllt.

Bleibt zu hoffen, dass mit Deiner guten Blutzuckerführung, Schmerzen und Empfindungsstörungen infolge PNP ausgebremst werden können.
Ich wünsche weiterhin „Allzeit gute Werte“.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Brigitte123 »

Hallo Hans,
Bleibt zu hoffen, dass mit Deiner guten Blutzuckerführung, Schmerzen und Empfindungsstörungen infolge PNP ausgebremst werden können.
Danke, Hans, ich hoffe es auch.
Ich wünsche weiterhin „Allzeit gute Werte“.
Dankeschön, das wünsche ich Dir auch. Ich werde berichten, wie es weitergeht …

Liebe Grüße
Brigitte
Brigitte123
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Brigitte123 »

Hallo Hans,

melde mich mal kurz.
Zu Deinem Problem Glinide/Essensinsulin:

Der goldene Weg ist, auf beides verzichten zu können bei funktionierender basaler
Insulinunterstützung. Vielleicht gelingt es mit gezielter Bewegung und KH-armer
Ernährung.
Ja, das hatte ich versucht und gehofft, daß es auch ohne Glinid klappen würde. Aber funktioniert auch mit Glinid nicht, denn das Glinid lässt sich einfach zu schlecht dosieren. Es zerbröckelt und in einer Unterzuckerung war ich dadurch dann auch schon.

Ich spritze ja morgens mein Lantus gleich nach dem Aufstehen, mittlerweile hab ich erhöht auf 14 Einheiten. Dann 1 Stunde nach dem Frühstück liegt der Wert einfach zu hoch bei Eiweißbrot, welches ja weniger Kohlehydrate hat als Vollkornbrot, bis zu 160.
Lantus braucht ja 3 – 4 Stunden „Anlaufzeit“ und dann hab ich mittags vor dem Essen den Wert zwischen 130 – 150 je nach dem wie der Nüchternwert am Morgen dann war. Lantus hat dann vielleicht 1 h gewirkt, dann kommt das Mittagessen hinzu. Ich hab also den ganzen Morgen bis über Mittag diesen erhöhten BZ-Wert.

Hab nun am Donnerstag den nächsten Doc-Termin und mein Bestreben ist, Kurzzeitinsulin dazu zu nehmen. Würdest Du das auch so sehen ? Ich schwanke immer wieder, weil ich auch Angst vor Gewichtszunahme habe.

LG
Brigitte
hjt
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von hjt »

Moin Brigitte,

Hans ist wohl gerade verhindert, hoffentlich nicht krank.

Wenn das Lantus bei Dir wirklich 24 Stunden wirkt, wie es nach dem Nüchternwert den Anschein hatte, den Du hier schon mal vermeldet hast, dann bildet es nach mehreren Tagen einen recht ebenmäßigen Wirkspiegel, der nicht besonders schwankt und nach Deiner Erhöhung mit 14/24 Einheiten pro Stunde wirkt. Also etwas mehr als ne halbe Einheit pro Stunde. Wenn Dein Eiweißbrot nun Hausnummer 2 Einheiten braucht, sind das 4 Stunden Lantus, in denen das aber dann nicht wie normal seine Aufgabe Deinen Nüchtern-Zucker im Zaum halten kann.

Selbstverständlich solltest Du aus unserer Sicht, da wird der Hans mir uneingeschränkt zustimmen, ein Kurzzeit-Analog-Insulin zum Essen nehmen. Und natürlich einige Wochen zum eigenen Eingewöhnen einplanen. Denn der Dok kann Dir mit seinen Vorgaben nur ansatzweise in die Richtung helfen, in die Du mit Deinem BZ willst. Den "Rest" musst Du selbst machen. Und klar werden wir da mit manchem Rat weiter helfen können.

Deine Furcht vor Zunahme ist verständlich. Denn mit den häufig wenigsten empfohlenen 12 BEs pro Tag nehmen viele Betroffene auch dann zu, wenn sie die empfohlene Stunde am Tag stramm spazieren gehen. Wer seinen KH-Verzehr dagegen entsprechend der Waagenanzeige begrenzt, und da reicht wohl häufig schon LOGIsches Essen, hat keine Schwierigkeiten, BZ und Gewicht im vorgesehenen Rahmen zu halten. Denn beide Bestrebungen ergänzen sich mit Insulin wie füreinander gemacht :)

Daumendrück, Jürgen
7/24 mit wenigen Ausnahmen zwischen 60 und 140 mg/dl in der Form der blauen Kurve https://www.bloodsugar101.com/what-is-a ... lood-sugar sind für mich optimal. Trotzdem will ich gern respektieren, wenn andere anders für sich entscheiden.
Brigitte123
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Re: Diabetische Polyneuropathie - wann Insulin ?

Beitrag von Brigitte123 »

Moin Jürgen,
Hans ist wohl gerade verhindert, hoffentlich nicht krank.
Wollen wir doch nicht hoffen.
Wenn das Lantus bei Dir wirklich 24 Stunden wirkt, wie es nach dem Nüchternwert den Anschein hatte, den Du hier schon mal vermeldet hast, dann bildet es nach mehreren Tagen einen recht ebenmäßigen Wirkspiegel, der nicht besonders schwankt und nach Deiner Erhöhung mit 14/24 Einheiten pro Stunde wirkt. Also etwas mehr als ne halbe Einheit pro Stunde. Wenn Dein Eiweißbrot nun Hausnummer 2 Einheiten braucht, sind das 4 Stunden Lantus, in denen das aber dann nicht wie normal seine Aufgabe Deinen Nüchtern-Zucker im Zaum halten kann.
Zum Nüchternwert hab ich jetzt festgestellt, daß ich später abends keinen Käse oder aber Nüsse essen sollte. Tue ich das doch, dann liegt der Nüchternwert bei 106 (was immerhin mit Lantus auch noch Verbesserung gegenüber Repaglinid ist). Aber ich will natürlich die Nüchternwerte von ca. 90 wieder haben, wie es auch kürzlich war, ist ja viel besser, wenn ich morgens mit dem niedrigen Nüchternwert in den Tag gehe.

Die Erhöhung von 12 auf 14 Einheiten merk ich gar nicht, könnte wohl sein, daß da weiter erhöht werden muß. Ich denke, daß ich in den Werten jeweils vor dem Essen noch zu hoch liege. Oder aber das Kurzzeitinsulin bringt es dann.

Der niedrigste Wert vor dem Mittag- bzw. Abendessen unter Lantus war 98/99.
Selbstverständlich solltest Du aus unserer Sicht, da wird der Hans mir uneingeschränkt zustimmen, ein Kurzzeit-Analog-Insulin zum Essen nehmen. Und natürlich einige Wochen zum eigenen Eingewöhnen einplanen. Denn der Dok kann Dir mit seinen Vorgaben nur ansatzweise in die Richtung helfen, in die Du mit Deinem BZ willst. Den "Rest" musst Du selbst machen. Und klar werden wir da mit manchem Rat weiter helfen können.
Danke, Jürgen, ich komme da immer wieder ins Zweifeln, zumal die Diätassistentin vor 3 Wochen zu mir sagte, daß ich das Kurzzeitinsulin nicht brauchen würde. Ich hab nun den Termin beim Diabetologen vorziehen lassen, deshalb schon kommenden Donnerstag und nicht erst nächste Woche.
Ich spüre doch schon wieder in den Nerven die Verschlechterung und das muß ja nun von den Werten der letzten 2 Wochen sein. Außerdem fang ich nun bei ca. 120 schon an zu zittern, was vorher bei 85 der Fall war.
Deine Furcht vor Zunahme ist verständlich. Denn mit den häufig wenigsten empfohlenen 12 BEs pro Tag nehmen viele Betroffene auch dann zu, wenn sie die empfohlene Stunde am Tag stramm spazieren gehen. Wer seinen KH-Verzehr dagegen entsprechend der Waagenanzeige begrenzt, und da reicht wohl häufig schon LOGIsches Essen, hat keine Schwierigkeiten, BZ und Gewicht im vorgesehenen Rahmen zu halten. Denn beide Bestrebungen ergänzen sich mit Insulin wie füreinander gemacht
OK, Jürgen, danke. Bis jetzt kann ich noch keine Zunahme verzeichnen – gottseidank.

Was frühstückst Du eigentlich morgens VK-Brot, Logi-Brot, normales Brot ?

LG
Brigitte
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