hochgradig schwerhörig - Operation - Angst

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McGullivan
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hochgradig schwerhörig - Operation - Angst

Beitrag von McGullivan »

Hallo zusammen,

bei mir steht demnächst eine Begradigung der Nasenscheidewand an und dieser wird unter Vollnarkose durchgeführt. Sicherlich kann man es mit einer Lokalanästhesie machen, aber ich möchte nicht mitbekommen, wenn der Operateur in der Nase hämmert.

Bei mir besteht das Problem, das ich Hörgeräteträger bin und ohne Hörgeräte nichts mehr höre. Wenn der Anästhesist mit mir spricht, dann bekomme ich davon nichts mit. Da auch sein Mund sicherlich bedeckt ist, kann ich auch nicht von den Lippen ablesen. Gleichzeitig habe ich panische Angst vor der Narkose.

Wie verhalten sich die Anästhesisten in diesen Fall? Gibt es da eine Regelung oder wird das unterschiedlich gehandelt?

Auf eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Gruß
der McGullivan
Winfried Gahbler
DMF-Moderator
Beiträge: 2054
Registriert: 15.09.04, 16:24

Re: hochgradig schwerhörig - Operation - Angst

Beitrag von Winfried Gahbler »

Hallo McGullivan,

irgenwelche "Regeln" gibt es nicht im Umgang mit schwerhörigen/gerhörlosen Patienten. Natürlich hat auch ein Anästhesist Interesse daran, mit seinen Patienten kommunizieren zu können. So kann man auch darüber nachden, ob es sinnvoll/verantwortbar ist, die Hörgeräte während der Narkose in den Ohren zu belassen.
Aber da bedraf jeweils einer individuellen Absprache. Fragen sie danach, wenn Sie mit dem Anästhesisten sprechen.
Ich wünche Ihnen alles Gute für die bevorstehende Op und Anästhesie
MfG W.Gahbler
----------------------

Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
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aus der Gemeinschaftspraxis
Dr.W.Gahbler/F.Becker/Dr.K.Sieben/R.Simon/Dr.U.Stosberg-Lindert
http://www.schmerzkreis.net
McGullivan
Topicstarter
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Re: hochgradig schwerhörig - Operation - Angst

Beitrag von McGullivan »

Hallo,

ich habe nun die OP hinter mir und muss leider sagen, das ich von der Anästhesie sehr sehr unzufrieden bin.

Ich habe im Vorfeld mit meinen Anästhesisten über meine Schwerhörigkeit gesprochen und welche Möglichkeiten es gibt. Der Anästhesist entschied sich dagegen das ich meine Hörgeräte bis zur Narkose in den Ohren lasse. Im Gegenzug hat er auf meine Krankenakte den Vermerk "Patient ist gehörlos" beklebt. Somit musste jeder sehen das ich diese Problematik habe.

Am Tag der OP wurde ich in den Einleitungsraum gefahren und habe mir dabei nichts weiter gedacht. Ich wurde an das Monitoring angeschlossen und einen Venenkatheter wurde gelegt.

Auf einmal beugte der Anästhesist über mich und ich sah das er mit dem Mund bewegte. Wegen dem Mundschutz konnte ich leider nichts erlesen. Ich schaute ihn mit ganz großen Augen an und sagte ihn das ich nichts höre. Dennoch sprach er weiter. Ich fragte ihn, ob er den Vermerk nicht gesehen hätte der auf meiner Akte geklebt wurde. Er sagte wieder was.

Ich war sehr irritiert und eine innere Unruhe kam in mir auf. Die Schweißperlen liefen über die Wangen. Mein einziger Gedanke war, das ich raus wollte. Ich wollte schon aufstehen, aber sie drücken mich wieder auf den OP-Tisch und injizierten mir etwas. Danach weiß ich nichts mehr.

Ein paar Tage nach der OP auf der Station sollte ich zum Röntgen gefahren werden. Die Krankenakte lag bei mir auf meinen Bett. Ich nahm es und blätterte darin. Dort fand ich auch den OP-Bericht. Es wurde beschrieben, das ich Verkrampfungen hätte und sie mich ruhigstellen musste.

Ich kann definitiv sagen, das ich keine Verkrampfungen hatte, sondern panische Angst.

Meine Frage:

Werden Vermerke von den Anästhesisten gerne übersehen?

Warum steht in der Akte eine anderer Bericht als das tatsächlich geschehene?
Winfried Gahbler
DMF-Moderator
Beiträge: 2054
Registriert: 15.09.04, 16:24

Re: hochgradig schwerhörig - Operation - Angst

Beitrag von Winfried Gahbler »

Hallo McGullivan,

die Erfahrungen, die Sie schildern sind gewiss sehr unangenehm und auch ärgerlich für Sie.
Das tut mir Leid.
Aber warum man Sie so behandelt hat, dass kann Ihnen nun wirklich nur jeman aus der Anästhesieabteilung in dem Krankenhaus sagen, wo Sie operiert worden sind. Und ich finde es durchaus eine berechtigte Frage, sich hinterher danach zu erkundigen, warum man so verfahren ist. Ich finde das nicht "´normal".
Gute Besserung und alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
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