BGA

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OPIC
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BGA

Beitrag von OPIC »

Venöse BGA bei deutlicher kardiopulmonaler Einschränkung (eingeschränktes Schlagvolumen bei Kardiomyopathie, Atemmuskulaturschwäche (PImax: 30% des Solls, PEmax: 40% des Solls) bisher ohne manifeste resp. Insuffizienz) im Rahmen einer unbekannten neuromuskulären Erkrankung. Die Abnahme einer arteriellen BGA funktionierte leider nicht, weil der Puls in der a. brachialis nicht zu tasten war.

In den letzten Wochen Schlappheit, Müdigkeit und Zunahme der Muskelschwäche, niedrige Pulsamplitude im Sitzen (meist 100/80 oder 95/75, manchmal auch 100/85 oder 95/80), Ruhe HF von 90-105.

Aktuelle venöse BGA (ohne Referenzwertangaben, Uniklinik, direkte Auswertung mittels BGA-Analysegerät in der Ambulanz nach der Abnahme ohne Stauung im Ellenbogen):

pH: 7,33
pCO2: 42
pO2: 27
Sättigung: 48%
Std-HCO3: 20
BE: - 4
AnGap: 16,4

Pulsoxy zeigt nach wie vor normale Sättigungswerte über 95% an.
Venöse BGA im Sommer 2017; Referenzwerte laut Labor für die venöse Abnahme (Notfallparameter in derselben Uniklinik, d.h. Messung innerhalb von max. einer halben Stunde).

pH: 7,33 (7,35 - 7,43)
pCO2: 50 (37 - 50)
pO2: 28 (36 - 44)
Sättigung: 48% (65 - 80%)
BE (-2-3): -1

Nachdem die niedrigen venösen pO2 und Sättigungswerte reproduzierbar sind, denke ich schon, dass sie etwas zu bedeuten haben. Meine Kardiologin meint auch, dass es an einem nun leicht reduziertem HZV in Ruhe liegen könnte.
Aber sie ist nun einmal keine Anästhesistin. Könnte die Theorie mit dem nun erniedrigten HZV als Erklärung für die peripher-venöse Hypoxämie zutreffen könnte?
Winfried Gahbler
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Re: BGA

Beitrag von Winfried Gahbler »

Hallo OPIC,

"könnte" ist schon zutreffend; sicher ist das nicht. Da müsste man etwas "genauer" hinschauen.

Einen guten Rutsch und alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
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Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
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OPIC
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Re: BGA

Beitrag von OPIC »

Vielen lieben Dank für die Antwort.
Mir ist klar, dass man keine sichere Aussage treffen kann.
Aber welche anderen Gründe gäbe es denn für die Diskrepanz zwischen venöser und arterieller Sättigung bzw. für diese venösen BGAs noch?
AnGap ist nehme ich an die Anionenlücke?
Ist die mit 16,4 hier nicht leicht erhöht? Referenzwerte standen dieses Mal leider nicht dabei.

Und in welcher Weise werden kapilläre BGAs beeinflusst, wenn man (trotz Finalgon-Salbe) furchtbar quetschen muss, damit ein bisschen etwas herauskommt (das ist nicht nur mein Eindruck, bei den MTAs in der Pulmo bin ich schon gefürchtet)?
Ich habe den Verdacht, dass diese Werte nicht mehr zu gebrauchen sind. Kalium stimmte z.B. gar nicht mit den Kaliumwerten von der normalen, venösen Blutentnahme (Kalium war hier erniedrigt, was bei mir öfters der Fall ist; in der am selben Tag abgenommenen kapillären BGA aber völlig normal) überein.
Auch die Werte für pH, BE, HCO3 erschienen mir beim letzten Mal schon nicht ganz plausibel (eine aktuelle kapilläre BGA habe ich nicht).
Wenn das Quetschen bspw. zu einer hämolytischen Probe geführt hätte, dann müsste doch deutlich mehr Kalium als eigentlich insb. zu einer Erhöhung des pH und HCO3 bzw. BE geführt haben, oder?
Hier besagte kapilläre BGA:
pH (7,37-7,45): 7,41
pCO2 (35-45): 32
pO2 (71-104): 96
Sättigung: 97%
BE (-2-3): -4
Kalium (3,6-4,8): 4,0

Kalium bei normaler BE am selben Tag, selbes Labor: 3,1 (3,4-4,6)

Würde es sich bei diesen Werten, so sie denn stimmen würden, um eine leichte resp. komp. metabolische Azidose, um eine leichte metabolisch kompensierte resp. Alkalose oder um eine Kombination aus primärer metabolischer Azidose (plus resp. Kompensation) und primär resp. Alkalose (zusätzliche Stimulation der Atmung infolge der kardialen Situation)?
In der kapillären BGA war der pCO2 bisher immer niedrig-normal bis leicht erniedrigt (die übrigen Werte waren aber immer sehr unterschiedlich), mit normalem pO2.
In den peripher-, zentralvenösen und arteriellen BGAs im Rahmen einer Operation fiel in der Vergangenheit prä- und postoperativ eine leichte Laktatazidose auf.

Ihnen auch ein gutes Neues Jahr!
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