Das Bundesversicherungsamt mach Reklame

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Das Bundesversicherungsamt mach Reklame

Beitrag von PR »

Das BVA, nicht zu verwechseln mit dem Versicherungsaufsichtsamt des Bundes, das wohl früher so hieß, macht Reklame für die DMPs, von denen es selbst so um die 10.000 genehmigt hat.

DMPs sind sogenannte "strukturierte Behandlungsprogramme", die kranken Kassen, die sie "anbieten", zusätzliche Häppchen von den Milliarden des Risikostrukturausgleichs der kranken Kassen liefert.

Mitlaufende wissenschaftliche Evaluierungen der medizinischen Effekte, die diese Programme mit sich bringen, hatte der Gesetzgeber Schmulla Schmidt 2002 in der Nacht vor der Bundestagsentscheidung aus dem Entwurf gestrichen. Wohl wohlweislich.

Verwundert um so mehr der schon uralte Lobhudel des damaligen Wirtschaftlers Lauterbach:
https://www.aok-gesundheitspartner.de/i ... dmp_vb.pdf.

Heut freilich firmiert er lieber unter Prof. Dr. med. Glatter Wissenschaftsbetrug, scheint mir, denn die Datenbasis zu dieser Behauptung hat er nie öffentlich zugänglich gemacht.

Beispiel DMP Diabetes: meine Arbeit als Kassenarzt hat mich täglich mit Patientinnen in Kontakt gebracht, die ihr Hausarzt ins DMP Diabetes eingeschrieben hatte, und die mir auf die Frage: ja dann sind Sie jetzt zuckerkrank ? geantwortet haben: hänäjj, aber mein Hausarzt passt jetzt besonders gut drauf auf, dass ich es nicht werd'. KLARTEXT: die von Lauterbach berichteten Prognoseverbesserungen wurden erreicht durch die rein statistische "Verdünnung" der echt Kranken im DMP Diabetes (hauptsächlich der AOKen) Eingeschriebenen.

Beispiel DMP Brustkrebs: ich hab aufgehört, Patientinnen in dieses Programm (der AOK) "einzuschreiben", nachdem sie dort ein paar Jahre lang ausdrücklich n i c h t nach aktuellem wissenschaftlichem Standard behandelt werden durften.

Und hab die (letztbekannte) politische Partei dieses Herrn (Lauterbach, SPD) wesentlich deshalb verlassen, weil ich der Ansicht bin, eine Regierung dürfe die Bürger im Staat nicht in so beschämender Weise betrügen und belügen. Und würde sie im Leben auch nie wieder wählen.

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