Statt Spargel...

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Barnie Geröllheimer
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Statt Spargel...

Beitrag von Barnie Geröllheimer »

.., den unser MdB Gutting aus dem Spargelwahlkreis gerne "seiner" Kanzlerin mitbringt, gebe ich unserem MdB via abgeordnetenwatch eine Warnung mit auf den Weg nach Berlin

Sehr geehrter Herr Gutting,

die Zustände im Gesundheitswesen werden auch für den weniger kritischen Bürger immer mehr greifbar. Ich bin Augenoptikermeister und habe täglich die Möglichkeit, Stimmungen einzufangen.
Niedergelassene Ärzte, die oft mit lächerlichen Pauschalvergütungen für einen Kassenpatienten abgespeist werden und die sich durch ihre “Selbstverwaltung”sorgane verraten fühlen, entscheiden sich im Zweifelsfall leider allzu oft lieber für ihren Kontostand statt für den Patienten.
In BaWü bekommt z.B. ein Augenarzt ca. 20 Euro/Quartal, egal wie oft er vom Patient konsultiert wird. Man ist auf den Verkauf von sog. IGeLn angewiesen, die der Patient selbst zu bezahlen hat. Das ärgert wiederum den Patient, dessen Beiträge zur Krankenversicherung immer mehr steigen, der aber immer mieser bei den Ärzten behandelt wird.
Vielfach werden Patienten “wegen Überlastung” überhaupt nicht mehr angenommen, klopft jedoch ein Privatpatient an, ist kurzfristig ein Termin möglich. Der Arzt, besser sein Personal, verweist Kassenpatienten ans Rettungswesen oder in die Notaufnahmen der Kliniken. Dort finden offenbar sogar Schlägereien statt, weil die Leute nach Stunden Wartezeit die Nerven verlieren.

Ärzte beklagen, dass sie von den gesetzlichen Kassen mit Nachdruck angehalten werden, Krankheiten zu dramatisieren, ein sog. “Upcoding” via ICD-Codes vorzunehmen, damit die Krankenkasse mehr Geld aus dem Solidartopf des Morbi-RSA erhält. Ich selbst bin Betroffener solcher Machenschaften gewesen. Als Anreiz für den Arzt, solches Upcoding vorzunehmen, wird in Aussicht gestellt, Regressforderungen zu reduzieren.

Man erlebt als Patient jämmerlichste “Bereitschaftsdienste” außerhalb der regulären Sprechzeiten, Praxen “auf dem Land” finden keine Nachfolger, die dortige Bevölkerung nutzt die Notaufnahme der Klinik, wo bereits zig Patienten sitzen, die die Gröhe´sche Terminservicestelle dort hingeschickt hat etc.etc.pp.

Mein Zeichenlimit naht. Deshalb meine Frage:

Was wird die CDU tun, bevor sich eine “Gesundheits-AfD” Lorbeeren verdient?


Da das Thema unbedingt auf die Agenda muss, bitte ich darum, ebenfalls Ihren MdB über das abgeordnetenwatch-Portal anzuschreiben.

Ich hab die Webseiten der größeren Parteien gecheckt, aber keine einzige hat den Schneid oder die Erkenntnis gewonnen, immmer dringender werdende Diskussionen anzuregen oder gar effektive Änderungen im Gesundheitswesen anzugehen.
Ich glaube, manchmal gibt es im Leben nicht genug Steine
Forrest Gump
Christianes Herz
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Re: Statt Spargel...

Beitrag von Christianes Herz »

Find ich toll, dass Du schreibst.
Ich hab letztens Fragen wg. des Codierens an Frau Steffens, Herrn Laumann, AOK Rheinland, GKV Spitzenverband, an all die, von denen ich denke, dass sie uns Rechenschaft ablegen m ü s s t e n, gestellt. Antworten habe ich bis jetzt nicht erhalten.

Frdl. Grüße
Christiane
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Da kann ich Sie nur ermutigen !

Beitrag von PR »

Ich ahne auch, wie das weitergeht:

in den betreffenden Büros wird ein Studi mal eben internett recherchieren, wie viele Legionen der Schreiber wohl hinter sich hat, und dann den Stapel zur Ablage des Anschreibens auswählen.

Aus den großen Kassen-Apparaten werden persönlich unterschriebene Automaten-Antworten kommen.

PR
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