Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

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fitnesslover
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Re: Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Beitrag von fitnesslover »

Sehr spannende Diskussion. Der Moment in dem ich bemerkte, dass mit unserem System etwas nicht stimmt war definitiv als ich einen Arbeitsunfall hatte. Mein Vorgesetzter hat vergessen, den Vorfall in ein Verbandbuch (Link entfernt) einzutragen. Wegen dieser Lapalie möchte mich meine Krankenkasse jetzt nicht voll unterstützen :twisted:
Humungus
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Re: Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Beitrag von Humungus »

Bei Arbeitsunfällen sind Krankenkassen auch nicht zuständig, die Ansprüche sollten der BG gemeldet werden. Wenn nach dem Unfall ein Arzt aufgesucht wurde, sollte von dort aus ein entsprechender Unfallbericht gesendet worden sein. Übrigens muss man kein Verbandbuch kaufen, sondern kann die Formulare KOSTENLOS bei der DGUV herunterladen.
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Oh oh die BGen sind auch nicht mehr was sie mal waren.

Beitrag von PR »

Die Meldung: "wir haben den Beitrag schon wieder runtergesetzt" an mich Arbeitgeber beunruhigt mich deshalb, weil ich daraus jedesmal schließen muß, dass es den Kerlen schon wieder gelungen ist, zusätzliche Fälle an wenauchimmer abzudrücken, den "Arbeitsunfall" also erfolgreich zu bestreiten.

Die BGen gehören geschlossen und auf die e i n e sehr sehr schlanke "Bundesagentur für Arbeitssicherheit" reduziert. Die medizinische und ärztliche Qualität von "Bergmannsheil", die war mal.

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Christianes Herz
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Re: Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Beitrag von Christianes Herz »

Krankenkassen lehnen zu oft Mutter/Vater-Kind-Kuren ab

„… Fischbach fordert nun die Krankenkassen auf, innerhalb der nächsten vier Wochen Vorschläge zu unterbreiten, wie über Leistungsanträge einheitlicher und nach den gesetzlichen Vorgaben entschieden werden kann. Damit wären Versicherte nicht so häufig gezwungen, Widerspruch einzulegen, um beispielsweise eine Mutter/Vater-Kind-Kur zu erhalten. „Ich erwarte, dass sich die Krankenkassen an Recht und Gesetz halten. Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass sie die Leistungen, die ihnen zustehen, auch bekommen – und zwar unabhängig von der Krankenkasse, bei der sie versichert sind.“
Weiterhin plädiert die Patientenbeauftragte dafür, dass die Krankenkassen die Widerspruchsquote und die Erfolgsquote der Widersprüche auf ihren Websites veröffentlichen, um diese Zahlen für die Versicherten transparent zu machen. So würde der Wettbewerb zwischen den Krankenkassen nicht mehr allein über die Höhe des Zusatzbeitrags, sondern auch über die gesetzeskonforme Bewilligung der Leistungen geführt werden.“
https://www.patientenbeauftragter.de/10 ... d-kuren-ab

Das ist ein toller Vorschlag. Wettbewerb durch Negativwerbung. Anders bekommt man die Kassen nicht in den Griff? Wie wäre es denn, wenn man jede zu Unrecht abgelehnte Leistung kostenmäßig erfasst und vom üppigen Lohn der Vorstände abzieht? Ähnlich nicht machbar.

Aber es freut mich schon, dass Frau Fischbach ihren Arbeitsplatz durch Schimpfen hörbar macht.

Frdl. Grüße und ein schönes Wochenende
Christiane
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Wenn wer namentlich seine Stimme erhebt

Beitrag von PR »

gegen die Machen- und Unterlassenschaften kranker Kassen, dann freut mich das i m m e r . Selbst dann, wenn die sich hie und da "Gesundheizkasse" nennen...

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Prioritäten halt

Beitrag von Christianes Herz »

Ah ja. Zuerst kommen also die kasseneigenen Interessen ansich, dann kommt lange nix, dann warten wir auf Gutachten, natürlich erst nach der Wahl der Wahlen und dann kommt vielleicht die Idee vom Beitragszahler, der ja eigentlich lediglich zu seiner Gesundung verwaltet sein sollte. In erster Linie.

Franz Knieps:
„Zuerst muss es um den Verteilmechanismus aus dem Gesundheitsfonds gehen“
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... onds-gehen

Frdl. Grüße und eine schöne Woche
Christiane

http://www.arztwiki.de/wiki/Gesundheitsfonds
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Was der Knieps da beklagt

Beitrag von PR »

- die Bevorzugung der AOKen durch den Fonds und
- das völlige Fehlen irgend einer wirksamen Versicherungsaufsicht über die AOKen durch die Ländersozialminister hab ich hierorts jederzeit und in allen Tönen geschrieben.

Dass der Knieps das jetzt beklagt ist einerseits verwunderlich, denn es sind die Auswirkungen der Gesetze, die er selber der Schmulla Schmidt geschrieben hat.
Andererseits nicht verwunderlich: er hat ja die Firma gewechselt. Vor seinem Job im BMG der Schmulla war er beim AOK-Bundesverband.

In Einem ist er sich sehr treu geblieben. Irgendwann hat er mal sinngemäß gesagt, im Gesundheizwesen gebe es dermaßen viele lernfähige Menschen, dass gegen die kein Gesetz über längere Zeit Bestand haben könne. Man müsse das ganze System alle paar Jahre vom Kopf auf die Füße und wieder zurück stellen.

Chaos herstellen als führendes Prinzip in der Gesundheitspolitik

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Re: Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Beitrag von Christianes Herz »

Herr Gebauer http://www.make-love-not-law.com/manifest.html nimmt den Artikel aus dem Tagesspiegel
Geld für Globuli, aber nicht für Brillen.
https://www.tagesspiegel.de/politik/kri ... 41754.html
zum Anlass, auf Facebook den Widerspruch, unter anderem Aspekt, aber ganz ähnlich wie ihn PR hier öfters aufgezeigt hat, erneut zur Überlegung zu stellen, indem er schreibt (ich denke, wer ganz offen auf Facebook schreibt, hat nix dagegen, anderswo zitiert zu werden):
„Ich habe noch nie eine abgabenrechtliche Erklärung dafür gefunden, warum Krankenkassen - also Behörden, deren gesetzliche Mitglieder unentrinnbar einer Versicherungspflicht unterliegen - aus den ihnen verfügbaren Beitragsmitteln Werbung machen dürfen.
Ich habe auch noch nie eine demokratische Erklärung dafür gefunden, warum die einzahlungspflichtigen Mitglieder solcher Behörden nicht selbst demokratisch darüber abstimmen dürfen, ob sie Globoli, Pilates und Kugelschreiber finanzieren möchten oder ob sie lieber geringere Beiträge zahlen können.
Ich habe aber auch noch nie eine verfassungsrechtliche Erklärung dafür gefunden, warum die Gesundheit und das Einkommen eines einzelnen Menschen den Zweckdienlichkeiten einer makroökonomisch-administrativ gestalteten Volksgesundheit untergeordnet werden dürfen.
Kann etwas, das jedem einzelnen prinzipiell schadet, zugleich der Allgemeinheit prinzipiell dienen?“

Frdl. Grüße und heiteres Schwitzen :wink:
Christiane
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Einfach brilliant, d e r Gebauer.

Beitrag von PR »

Wann sind die nächsten Sozialfriedenswahlen ?

Fällt mir, wie immer, wenn von AOK die Rede ist, ganz ungefähr das statement eines Unbekannten in einem ganz ganz frühen gesundheitspolitischen Internetforum ein:
"wir, die Szientologen dieser Welt, werden uns schon bald mehr um die Gesundheitswesen dieser Welt kümmern."

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